Donnerstag, 13. März 2014
worum es geht: konsum

tic toc
kein mensch ist eine insel, in sich selbst vollständig; jeder mensch ist teil eines uhrwerks, ein zahnrädchen mit unruhe; [...] und darum verlange nie zu wissen, wessen zeit abläuft und wessen stunde schlägt; sie schlägt dir. oder so ähnlich.

wo ich aufwuchs, gab es irgendwie keine uhren. das leben nach der großen mutter war so ziemlich meins.
nachdem ich seit jahrzehnten zu spät kam, die kommunionscasio zwölfmal verloren, wiedergefunden und dann doch verbummelt hatte, der großelterlichen taktik mich in dieser hinsicht mit "was gutem" mores zu lehren durch eine letztlich leere batterie entfloh (wie lange die wohl beim uhrmacher im regal gelegen haben mag?), kam ende der neunziger irgendwann die mobiltelefonie. und, oh schreck, da war immer eine uhr dabei, digital und gnadenlos - jetzt wusste ich zumindest immer ziemlich genau, wieviel ich immer zu spät kam, planschte aber weiterhin fröhlich wie ein welpe in einem meer aus zeit (wellen ausbellen nicht vergessen!). das einzige, was mich damals wirklich beschäftigte, war die frage, warum geräte, die ständig rumfunkten und offensichtlich daten übertrugen, sich nicht stündlich mal ein update zu einer aktuellen uhrzeit holen konnten - mit der anzeige von mobilfunknetzen klappte das ja offensichtlich auch. so stellte ich also missmutig zweimal im jahr von winterzeit auf sommerzeit und zurück. und schon zehn jahre später hatte man das tatsächlich erfunden, toll!

nun begab es sich aber, dass mir offensichtlich etwas fehlte. zusammen mit der tatsache, dass ich anscheinend über nacht vermögend geworden war, wurde ich leichtsinnig und schürfte mal hier und mal da. und da war es neulich dann soweit.



dürfte ungefähr 37 vierzig jahre alt sein, ist offensichtlich noch ganz dicht (der anker dreht fluffig durch) und macht alles automatisch, ganz ohne digital oder funk. das aber nahezu geräuschlos. nachdem mir neulich menschen erzählten, dass sie vom metallischen ticken ihrer quatschquartzswatch aufwachen, darf man das nicht gering schätzen. nur nachts, wenn man quasi draufliegt, hört man das gelöt hyperventilierend tempus-fugit-tickern.

jetzt musste ich nur noch ein extralanges armband kaufen, wegen der breiten handknöchel. aber das ist eine andere geschichte, auf die man sicher noch zu sprechen kommen wird;-)

apropos funk. weiter mit musik

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Montag, 10. Februar 2014
worum es geht: polit

hopp schwyz
schweizer dialektik:
Es gibt nur eine Schwierigkeit für dieses Gefängnis, nämlich die, zu beweisen, dass es kein Gefängnis ist, sondern ein Hort der Freiheit, ist doch, von aussen gesehen, ein Gefängnis ein Gefängnis und seine Insassen Gefangene, und wer gefangen ist, ist nicht frei: Als frei gelten für die Aussenwelt nur die Wärter, denn wären diese nicht frei, wären sie ja Gefangene. Um diesen Widerspruch zu lösen, führten die Gefangenen die allgemeine Wärterpflicht ein: Jeder Gefangene beweist, indem er sein eigener Wärter ist, seine Freiheit. Der Schweizer hat damit den dialektischen Vorteil, dass er gleichzeitig frei, Gefangener und Wärter ist.
dürrenmatt 1990


mal gucken, ob dieses fremde geld, dass da in ihrem land rumlungert und die kultur verdirbt, jetzt auch ausgewiesen wird. sie lassen zumindest kein neues mehr rein. bestimmt!

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Dienstag, 4. Februar 2014
worum es geht: musik

beschäftigt


zutunzutun.



musik hören, wasn sonst?

___
ein beitrag aus der serie hip/hop/rap

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Donnerstag, 14. November 2013
worum es geht: stadtlandfluss

konsequenz oder marketingautonomie -
"Fettes Brot malert sich die Welt so, wie sie uns gefällt. Für mich sind zum Beispiel diese riesigen Werbebanner an Häuserwänden eine größere Verschandelung, als wenn jemand ein buntes Bild auf eine S-Bahn malt. Wem gehört die Stadt? Darauf läuft es doch hinaus."



...fettes brot, you're doing it wrong

aber der album-release-partymarathon war dennoch eine amtliche veranstaltung, die mir sehr viel freude bereitet hat. es gibt halt kein richtiges leben im falschen.

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Sonntag, 10. November 2013
worum es geht: leidige chronistenpflicht

nix gesehen
„Argentinien ist ein Land, in dem Ordnung herrscht. Ich habe keinen einzigen politischen Gefangenen gesehen.“
Berti Vogts, 1978

"Also ich hab noch nicht einen einzigen Sklaven in Katar gesehen. Die laufen da alle frei rum."
Franz Beckenbauer, 2013

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