worum es geht: kommunikation

Sonntag, 29. November 2009

humbug
woher kommt eigentlich dieser begriff?

als stolzer besitzer von kluges etymologischem wörterbuch (ein frustkauf in hamburg, als ich auf einer tagung feststellen musste, dass das politische hamburg total bekloppt ist) steigt die spannung gleich ins schier unermessliche - wenn die seiten durch die hände laufen und man zwischen huckepack und humpen zielsicher mit dem finger herniederstößt.



ihr krampen.
meint ihr das ernst? also das hier:
Humbug m. stil. (< 19. Jh.). Entlehnt aus ne. humbug, dessen Ursprung nicht sicher geklärt ist.
dafür macht ihr einen eintrag? "keine ahnung, wir wissen es nicht?"
also ehrlich. sind sie schon.

aber ansonsten ein interessantes und lehrreiches buch*.
doch, ehrlich!


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* eine echte empfehlung:
Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache.
Bearb. v. Elmar Seebold. 23., erw. Auflage; Berlin, New York 1999
(ja, die paperback-jubiläumsausgabe, die jedeR hat.)

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jaja der kluge, zu meinen studienzeiten unverzichtbar und auch heute immer noch ein gern genommenes nachschlagewerk.

die englische wiki hat übrigens ein bischen mehr zu humbug, allerdings mit der gleichen quintessenz: keine ahnung

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.
sprachforschung auf ihrem höhepunkt;-)

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Vielleicht hätten Sie den Humbug nicht in Hamburg nachschlagen sollen ...

Die Wikipedia meint, dass es mit “bug“ zusammenhängt, allerdings hört sich das nach (nachträglicher) Volksetymologie an.
In Wahrheit geht der Humbug, wie eigentlich jeder weiß, auf Sherlock Humbug zurück.

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der kluge hat mich mindestens ein semester studium gekostet, weil ich heimlich mit ihm unter der bettdecke lag und monatelang sachen nachgeguckt habe. den neuen bachelorstudenten sollte man den kluge verbieten. die habe da keine zeit fuer.

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Ach, der Kluge bemächtigte sich auch einiger Stunden meiner Zeit, jedoch nicht unter der Bettdecke, dafür müffelte diese meine Version des Klugen zu sehr nach seinem früheren Besitzer und dessen Lastern.

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das ist ja ekelhaft.

(etymologiefetisch. und ich dachte, ich haette alles gesehen.)

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Hätten Sie sich statt Kluges etymologisches Wörterbuch lieber Röhrichs Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten gekauft, dann wären Sie jetzt zwar genauso klug, was die Bedeutung von "Humbug" angeht, aber dafür kann man darin in tollen Redewendungen stöbern und im Alltag anwenden, so daß Kollegen, Freunde und Verwandte sich fragen, aus welchem Jahrhundert man eigentlich komme...

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Der Nachname gefällt mir. Wenn ich in den einheiraten könnte, würde ich doch glatt nach Bayern ziehen.

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Dem Schlauen seine Frau.

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Quasi. Die melden sich ja häufig mit Nachname, Vorname, Grüßgott. Gut, letzteres würde mir nicht so gefallen, aber "Kluge Monolog" klingt schonmal nicht soo schlecht ;)

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in ungarn dürften sie völlig enthemmt, da ist es sogar offiziell.

(aber nur für den namen heiraten. also ich weiß nicht. das wäre das falsche signal.)

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Na dann, nix wie nach Ungarn. Moment, da war was mit der Sprache, also zumindest an einer verwandten bin ich ja neulich schon furios gescheitert. Vielleicht doch lieber nicht.

(Und das soll nun wirklich nicht sein, wo kämen wir denn da hin? ;)

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Des Dudens Herkunftswörterbuch verweist immerhin auf die Entlehnung vom engl. humbug, muß aber auch vermelden: "einem Slangwort unbekannter Herkunft". Weitergehend berichtet aber mein Chambers Etymological Dictionary: "Orig. a false alarm, a bugbear, from Hum and Bug, a frightful object. Approbation in public places was formerly expressed by humming, which in slang E. came to be conn. with anything flattering, deceiving, false."

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danke für die zusatzrecherchen. die sache mit dem summkäfer kommt mir allerdings irgendwie ein wenig vor wie, nun ja, humbug eben.

(wie schön, dass man mal auch ein paar tage weg sein kann und die leserschaft in besten händen weiß - ihren eigenen;-)

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Die angloamerikanische Wikipedia, sagt, so ein Summkäfer mache eine Menge Lärm, obwohl nix dahinterstecke. Das klingt zu einleuchtend schön, um wahr zu sein. Zumal eine andere bekannte britische Quelle auf die Stadt Hamburg verweist. Phhh.

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womit sich der kreis schlösse (s.o.)...

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Eine Warnung noch zur Ergänzung:
Ich hatte heute in Heidelberg noch etwas Zeit totzuschlagen und habe das in der Stadtbücherei erledigt.
Dort bin ich auf das Deutsche Sprichwörter-Lexikon/Karl Fr. W. Wander/Leipzig 1870 gestossen.
Dort stehet geschrieben:

Wer vom Humbug lebt, wird am Humbug sterben.
(Sprichwort deutscher Auswanderer in Nordamerika)

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4983. Guter Hund, so die Fährte nicht verliert. ;-)

simrock, die deutschen sprichwörter, 1846

leider nichts zu humbug.

[aber danke für die warnung, ich werde es in meinem herzen bewegen.]

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