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Donnerstag, 21. Juli 2011
worum es geht: kommunikation
der klospruch der gesellschaft
vert, 10:48h
wenn blogs die klowände des internets sind - sind dann klowände die blogs der realwelt?
hier im bergwerk war es lange zeit üblich, die toiletten als ort der kommunikation zu benutzen. das innerste (obenrum) fand hier seinen ausdruck in zahlreichen kritzeleien und sprüchen, die widerum dringend von irre wortwitzigen stiftbesitzern kommentiert werden mussten.
während in der frauentoilette - zur großen scham der mir berichtenden frauen - vorwiegend ratgeberkommunikation zur aktuellen gemütslage vorherrschte, entstand auf der herrentoilette neben viel scheiß auch die ein oder andere perle aus dem spätspontimilieu.
# "Werdet Vegan!" -> "Fresst Steine!"
# "Schwertwale zu Flughörnchen!"
# "Realität ist nur was für Leute, die mit Drogen nicht klarkommen"
# "Internet kills the Videostar" -> "Holodeck kills the Internetstar!"
# limerick gefällig?
es war mal ein Studi aus Dissen
der glaubte, nie jobben zu müssen
doch die Politik
drehte ihm einen Strick
jetzt steht er am Fließband bei Thyssen.
u.v.m....
ein kleines highlight habe ich mir mal selbst erlaubt, als ich einen kongress einer parteilichen jugendorganisation organisierte und mir die anspruchshaltung der teilnehmenden zusehends auf die gonaden ging.
es war quasi ein test ihrer vitalfunktion.
tatsächlich kamen einige an und beschwerten sich. ("voll krass!";-).
das obige exemplar hab ich vergessen abzuhängen und es ward mir nach vier wochen angeliefert und die damen hatten sich dort bereits verewigt: "Mist, dann kann ich gar nicht mehr ins Waschbecken pinkeln!" und "Wo soll ich jetzt Sex machen?" waren hübsche dreingaben...
derlei kultur ist ein bisschen in vergessenheit geraten oder verschwindet langsam aber sicher in den renovierungsmaßnahmen für etwaige exzellenzcluster. die neuen toiletten mit lichtkonzept und extrabeschichteten wänden taugen wohl einfach nicht dazu; sogar die klappen werden weniger. (aber wie aus einschlägigen quellen zu erfahren ist, hat sich die sexuelle praxis mit der erfindung des schwulen einwohnermeldeamts im netz sowieso stark verändert. zum teil werden die klappen nur noch dafür gebraucht, die live bei gayromeo zeitgenau verabredeten dates dort ...abzuarbeiten)
aber neulich! da wurde ein nahezu finaler meilenstein der klokommunikation entdeckt, auf einer toilettenanlage, die ich seit wahrscheinlich zehn jahren nicht mehr betreten hatte. der protest gegen die weißen wände hatte ein neues abstraktionsniveau mit hoher funktionaler verdichtung erreicht, habituelle auflehnung wurde künstlerische äußerung. hier hatte jemand nur für mich etwas an die wand geworfen, viele andere dürften das wohl gar nicht mehr verstehen: mit tränen in den augen stammelte ich hinterher etwas hyperventilierend jedem, der's wissen wollte oder auch nicht ins stammbuch:
und jetzt kommst du, niklas l.!
hier im bergwerk war es lange zeit üblich, die toiletten als ort der kommunikation zu benutzen. das innerste (obenrum) fand hier seinen ausdruck in zahlreichen kritzeleien und sprüchen, die widerum dringend von irre wortwitzigen stiftbesitzern kommentiert werden mussten.
während in der frauentoilette - zur großen scham der mir berichtenden frauen - vorwiegend ratgeberkommunikation zur aktuellen gemütslage vorherrschte, entstand auf der herrentoilette neben viel scheiß auch die ein oder andere perle aus dem spätspontimilieu.
# "Werdet Vegan!" -> "Fresst Steine!"
# "Schwertwale zu Flughörnchen!"
# "Realität ist nur was für Leute, die mit Drogen nicht klarkommen"
# "Internet kills the Videostar" -> "Holodeck kills the Internetstar!"
# limerick gefällig?
es war mal ein Studi aus Dissen
der glaubte, nie jobben zu müssen
doch die Politik
drehte ihm einen Strick
jetzt steht er am Fließband bei Thyssen.
u.v.m....
ein kleines highlight habe ich mir mal selbst erlaubt, als ich einen kongress einer parteilichen jugendorganisation organisierte und mir die anspruchshaltung der teilnehmenden zusehends auf die gonaden ging.
es war quasi ein test ihrer vitalfunktion.
tatsächlich kamen einige an und beschwerten sich. ("voll krass!";-).
das obige exemplar hab ich vergessen abzuhängen und es ward mir nach vier wochen angeliefert und die damen hatten sich dort bereits verewigt: "Mist, dann kann ich gar nicht mehr ins Waschbecken pinkeln!" und "Wo soll ich jetzt Sex machen?" waren hübsche dreingaben...
derlei kultur ist ein bisschen in vergessenheit geraten oder verschwindet langsam aber sicher in den renovierungsmaßnahmen für etwaige exzellenzcluster. die neuen toiletten mit lichtkonzept und extrabeschichteten wänden taugen wohl einfach nicht dazu; sogar die klappen werden weniger. (aber wie aus einschlägigen quellen zu erfahren ist, hat sich die sexuelle praxis mit der erfindung des schwulen einwohnermeldeamts im netz sowieso stark verändert. zum teil werden die klappen nur noch dafür gebraucht, die live bei gayromeo zeitgenau verabredeten dates dort ...abzuarbeiten)
aber neulich! da wurde ein nahezu finaler meilenstein der klokommunikation entdeckt, auf einer toilettenanlage, die ich seit wahrscheinlich zehn jahren nicht mehr betreten hatte. der protest gegen die weißen wände hatte ein neues abstraktionsniveau mit hoher funktionaler verdichtung erreicht, habituelle auflehnung wurde künstlerische äußerung. hier hatte jemand nur für mich etwas an die wand geworfen, viele andere dürften das wohl gar nicht mehr verstehen: mit tränen in den augen stammelte ich hinterher etwas hyperventilierend jedem, der's wissen wollte oder auch nicht ins stammbuch:
"Holodeck zu Schwertwalen!"
und jetzt kommst du, niklas l.!
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