Montag, 21. Februar 2011
tatort stadion
vert, 18:46h
manchmal gibt es wiedergänger.
eines mäßig schönen tages saß ich auf einladung von düsseldorferInnen in einem tagungshaus in bochum und traf dort einen zukünftigen dgb-jugendsekretär, der alsbald seinen verdienstvollen posten in meiner damaligen heimatstadt antreten wollte. nur - er wusste noch gar nicht, was er da tun sollte.
da erzählte ich ihm von der ausstellung, die ich justamente in mönchengladbach gesehen hatte: tatort stadion. wie wäre es denn, wenn man so etwas in der neuen stadt umsetzen würde. wenn ihm da die kontakte fehlten, da würd ich gerne mit ein paar telefonnummern und telefonaten aushelfen, daran solle es nicht scheitern.
ich rödelte so ein bisschen hier und rödelte so ein bisschen da, schaufelte hier mal zweitausend euro frei, und dort mal tausend und steckte der vorsitzenden von xy, die doch auch mit dem fanprojekt uswusf.
nach einer gewissen anlaufzeit begab es sich also, dass ich mich still freute: ein sinnvolles und provokantes projekt in einer erstligastadt, durchaus gegen den ausdrücklichen willen des düpierten vereines, der mit sowas "politischem" nix zu tun haben wollte.
auch für den neuen jugendsekretär freute es mich, er war etwas mehr in der neuen stadt angekommen und konnte etwas mit seinem vorzeigeprojekt glänzen. nur: je näher der monat der ausstellung kam, desto weniger hörte ich von ihm. und dann war irgendwann die ausstellungseröffnung und er muss irgendwie vergessen haben, mir eine einladung zu schicken. anders kann ich mir das gar nicht erklären.
naja. ich hatte sie ja schon gesehen.
und jetzt ist sie wieder unterwegs. wenn sie also irgendwo die ankündigung sehen: tatort stadion II - fußball und diskriminierung, dann schauen sie sich das mal an. jetzt mit großem bohei und unterstützung des dfb.
war halt früher nicht alles besser.
und es bleibt die erkenntnis, dass es vielfältige methoden gibt, sich mit fremden federn zu schmücken.
... comment
eines mäßig schönen tages saß ich auf einladung von düsseldorferInnen in einem tagungshaus in bochum und traf dort einen zukünftigen dgb-jugendsekretär, der alsbald seinen verdienstvollen posten in meiner damaligen heimatstadt antreten wollte. nur - er wusste noch gar nicht, was er da tun sollte.
da erzählte ich ihm von der ausstellung, die ich justamente in mönchengladbach gesehen hatte: tatort stadion. wie wäre es denn, wenn man so etwas in der neuen stadt umsetzen würde. wenn ihm da die kontakte fehlten, da würd ich gerne mit ein paar telefonnummern und telefonaten aushelfen, daran solle es nicht scheitern.
ich rödelte so ein bisschen hier und rödelte so ein bisschen da, schaufelte hier mal zweitausend euro frei, und dort mal tausend und steckte der vorsitzenden von xy, die doch auch mit dem fanprojekt uswusf.
nach einer gewissen anlaufzeit begab es sich also, dass ich mich still freute: ein sinnvolles und provokantes projekt in einer erstligastadt, durchaus gegen den ausdrücklichen willen des düpierten vereines, der mit sowas "politischem" nix zu tun haben wollte.
auch für den neuen jugendsekretär freute es mich, er war etwas mehr in der neuen stadt angekommen und konnte etwas mit seinem vorzeigeprojekt glänzen. nur: je näher der monat der ausstellung kam, desto weniger hörte ich von ihm. und dann war irgendwann die ausstellungseröffnung und er muss irgendwie vergessen haben, mir eine einladung zu schicken. anders kann ich mir das gar nicht erklären.
naja. ich hatte sie ja schon gesehen.
und jetzt ist sie wieder unterwegs. wenn sie also irgendwo die ankündigung sehen: tatort stadion II - fußball und diskriminierung, dann schauen sie sich das mal an. jetzt mit großem bohei und unterstützung des dfb.
war halt früher nicht alles besser.
und es bleibt die erkenntnis, dass es vielfältige methoden gibt, sich mit fremden federn zu schmücken.
jean stubenzweig,
Montag, 21. Februar 2011, 20:06
Lese ich zwischen
den Zeilen, daß der DFB die Veranstaltung «entschärft» hat? Und hat der verschwundene Jugendsekretär damit zu tun?
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vert,
Montag, 21. Februar 2011, 20:12
sagen wir so: die erste ausstellung war deutlich spannender und hatte mehr eigenen lokalanteil.
der verschwundene sekretär hat nix mehr damit zu tun und ist wieder in den pott zurück gekehrt und poliert dort seine politpokale.
der verschwundene sekretär hat nix mehr damit zu tun und ist wieder in den pott zurück gekehrt und poliert dort seine politpokale.
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cut,
Donnerstag, 24. Februar 2011, 22:35
Ich staune ja, wo Sie überall die Finger im Spiel haben. Und an Fußball hätte ich da ganz zuletzt gedacht. Ehrlich gesagt.
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vert,
Freitag, 25. Februar 2011, 15:41
manchmal staune ich auch. und wenn ich mehr zeit gehabt hätte, wäre ich in der orga auch richtig involviert gewesen.
fußball als gesellschaftliches phänomen ist doch interessant! ("das ist kein humbug, das machen viele!";-)
mir ging es dabei hauptsächlich um den politischen aspekt, um die effekte von rassismus, homophobie und antisemitismus in einer sich als homogen verstehenden männergesellschaft. da redet man natürlich nicht gern drüber, schon gar nicht als fußballfan. diese ganzen "istdochnichtsogemeint"-verniedlichungen sind doch zum kotzen, wenn man die vielen anknüpfungspunkte zu einer extremen rechten untersucht, die sich offenbar im hool- und ultra-milieu lange heimisch fühlen konnte.
viele fußballfans sind dann doch peinlich berührt, wenn man ihnen außerhalb des mob vor augen führt, dass die berühmte u-bahn nach auschwitz weder innerhalb noch außerhalb des stadiums besonders lustig ist.
jetzt ist die ausstellung teilweise in die stadien zurückgekehrt, preist an mehreren stellen die wahrscheinlich tatsächlich verdienstvolle rolle des herrn zwanziger - und muss doch massiv von sicherheitspersonal beschützt werden. das sagt dann doch immer noch eine ganze menge.
fußball als gesellschaftliches phänomen ist doch interessant! ("das ist kein humbug, das machen viele!";-)
mir ging es dabei hauptsächlich um den politischen aspekt, um die effekte von rassismus, homophobie und antisemitismus in einer sich als homogen verstehenden männergesellschaft. da redet man natürlich nicht gern drüber, schon gar nicht als fußballfan. diese ganzen "istdochnichtsogemeint"-verniedlichungen sind doch zum kotzen, wenn man die vielen anknüpfungspunkte zu einer extremen rechten untersucht, die sich offenbar im hool- und ultra-milieu lange heimisch fühlen konnte.
viele fußballfans sind dann doch peinlich berührt, wenn man ihnen außerhalb des mob vor augen führt, dass die berühmte u-bahn nach auschwitz weder innerhalb noch außerhalb des stadiums besonders lustig ist.
jetzt ist die ausstellung teilweise in die stadien zurückgekehrt, preist an mehreren stellen die wahrscheinlich tatsächlich verdienstvolle rolle des herrn zwanziger - und muss doch massiv von sicherheitspersonal beschützt werden. das sagt dann doch immer noch eine ganze menge.
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