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Sonntag, 12. Februar 2012
worum es geht: polit
ich kann das system nicht leiden! [dorottya, hu]
vert, 21:32h
nicht ausschließlich um einem seit längerer zeit anhaltendenden Ohrwurm zu entfliehen möchte ich ihnen hier die musikalische untermalung der noch wenig gefestigten außerparlamentarischen opposition in ungarn vorstellen.
der klick auf "cc" offenbart die englischen untertitel
dorottya karsai ist soziologin und drückt hier mal grundsätzlich ihr unbehagen gegenüber einem system aus, das nur die skrupellosesten an die macht bringt: egal, ob das die neoliberalen mszp-sozialisten waren, jetzt der viktator und seine neoliberalen fidesz-orbanisten oder - wenn es in zukunft richtig schlimm kommt - die vollends menschenverachtenden faschisten von "jobbik" sind. (ich muss das in anführungszeichen schreiben, da es doch tatsächlich "die besseren" bedeutet.
edit: etymologisch auch "die rechteren" [jobbra=rechts])
derzeit verlassen mehr junge menschen das land als nach dem wirtschaftlichen zusammenbruch in den neunzigern, als innerhalb kürzester zeit die hälfte aller arbeitnehmer*innen ihren job verloren - auf der flucht vor einer hemmungslosen ochlokratie, die sich mit nichts anderem beschäftigt als ihrem aufstieg in die dzsentry (gentry), einer bevölkerungsschicht, die es historisch so gut wie gar nicht in ungarn gibt (es gibt ja nicht mal wirklich ein eigenes wort). und wenn das nicht klappt, muss ja irgendjemand schuld sein, die roma, die arbeiter (gewerkschaften), die kommunisten, die juden, ausländische kräfte (weltverschwörung!), uswusf... ein ganzes land gefangen in missgunst und schuldzuweisung, schlimm für die paar vernünftigen, die einfach nur in ruhe leben und leben lassen wollen.
wer sich etwas mehr für die aktuellen vorgänge interessiert, dem empfehle ich neben der deutschsprachigen internetzeitung* "pester lloyd" das blog vom pusztaranger mit seiner unerschöpflichen sammlung von vorkommnissen aus "ungarn", wie es ja jetzt kurz und knapp auch offiziell heißt. das "republik" ist jüngst aus der verfassung gestrichen worden.
*es mag hier gelegentlich berechtigte kritik am journalistischen standard geben, aber ich bin froh, dass es überhaupt noch kritische informationen auf diesem kanal zu lesen gibt. der traditionsreiche titel hat mich für geraume zeit auch als printausgabe begleitet und mit schmerzen sah ich den laden aus der falk miksa utca (wie passend: der straße im zweiten bezirk, die nach dem mann benannt wurde, der "sissy" ungarisch beibrachte) um die jahrtausendwende immer wirtschaftsliberaler werden (bishin zu peinlichen verneigungen vor irgendwelchen honoratiorenclubs), bis er sich letztlich ganz aus dem blätterwald verabschiedete.
jetzt wenigstens wieder mit politischer schärfe im netz zu haben.)
dies ist ein update zu "boldog a karcsonyit"
aber auch
ein beitrag aus der serie hip/hop/rap
der klick auf "cc" offenbart die englischen untertitel
dorottya karsai ist soziologin und drückt hier mal grundsätzlich ihr unbehagen gegenüber einem system aus, das nur die skrupellosesten an die macht bringt: egal, ob das die neoliberalen mszp-sozialisten waren, jetzt der viktator und seine neoliberalen fidesz-orbanisten oder - wenn es in zukunft richtig schlimm kommt - die vollends menschenverachtenden faschisten von "jobbik" sind. (ich muss das in anführungszeichen schreiben, da es doch tatsächlich "die besseren" bedeutet.
edit: etymologisch auch "die rechteren" [jobbra=rechts])
derzeit verlassen mehr junge menschen das land als nach dem wirtschaftlichen zusammenbruch in den neunzigern, als innerhalb kürzester zeit die hälfte aller arbeitnehmer*innen ihren job verloren - auf der flucht vor einer hemmungslosen ochlokratie, die sich mit nichts anderem beschäftigt als ihrem aufstieg in die dzsentry (gentry), einer bevölkerungsschicht, die es historisch so gut wie gar nicht in ungarn gibt (es gibt ja nicht mal wirklich ein eigenes wort). und wenn das nicht klappt, muss ja irgendjemand schuld sein, die roma, die arbeiter (gewerkschaften), die kommunisten, die juden, ausländische kräfte (weltverschwörung!), uswusf... ein ganzes land gefangen in missgunst und schuldzuweisung, schlimm für die paar vernünftigen, die einfach nur in ruhe leben und leben lassen wollen.
wer sich etwas mehr für die aktuellen vorgänge interessiert, dem empfehle ich neben der deutschsprachigen internetzeitung* "pester lloyd" das blog vom pusztaranger mit seiner unerschöpflichen sammlung von vorkommnissen aus "ungarn", wie es ja jetzt kurz und knapp auch offiziell heißt. das "republik" ist jüngst aus der verfassung gestrichen worden.
*es mag hier gelegentlich berechtigte kritik am journalistischen standard geben, aber ich bin froh, dass es überhaupt noch kritische informationen auf diesem kanal zu lesen gibt. der traditionsreiche titel hat mich für geraume zeit auch als printausgabe begleitet und mit schmerzen sah ich den laden aus der falk miksa utca (wie passend: der straße im zweiten bezirk, die nach dem mann benannt wurde, der "sissy" ungarisch beibrachte) um die jahrtausendwende immer wirtschaftsliberaler werden (bishin zu peinlichen verneigungen vor irgendwelchen honoratiorenclubs), bis er sich letztlich ganz aus dem blätterwald verabschiedete.
jetzt wenigstens wieder mit politischer schärfe im netz zu haben.)
dies ist ein update zu "boldog a karcsonyit"
aber auch
ein beitrag aus der serie hip/hop/rap
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