verständlich, der ausdruck ist herabwürdigend und sollte nicht mehr benutzt werden.
sie heißen jetzt: samen.
viel besser.
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(konnten die sami ja nun auch nicht wissen, dass das auf deutsch absurd werden würde.)
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Aber hat der Eigenname von Finnland "Suomi" nicht mit Samen irgendwie zu tun?
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(was nicht ausschließlich an meinen fantastischen vorlagen liegen dürfte...)
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Nochwas zu Zigeunern und so weiter: Ich hatte es irgendwo bei mir mal notiert, weiß jetzt aber nicht, wo es steht. Mir gegenüber haben sich mal welche (aus der Großsippe der Reinhardts, zu denen ich längere Zeit intensiven Kontakt hatte) geäußert, daß ihnen diese zwanghafte Umbenennung nicht so recht sei, denn sie fühlten sich durchaus als solche, hätten sich zumindest daran gewöhnt und gedächten auch, es zu bleiben. Allerdings käme es durchaus auf den Kontext an, sprich: wer da spräche (oder brülle). Aber auch: Weshalb nennen sich welche nach wie vor so? Selbstironie oder gar Sarkasmus kann ich da nicht erkennen.
Eine Kleinigkeit habe ich doch gefunden.
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man erringt wieder deutungshoheit über die begrifflichkeiten und trotzt damit der fremdzuschreibung
man ist sichtbar, laut, ein dorn. man tritt der hegemonialmeinung auf diese weise mit seiner bloßen existenz auf die füße.
[in anderen ländern, sie verlinkten die "kleinigkeit" bereits, kann man mit derlei umbenennungen gar nichts anfangen: der ungarische "cigány" wurde schon vor 89 versucht als “neu-ungar” ("újmagyar”) national zu assimilieren. wie gut das funktioniert hat, kann man sich ja vorstellen.
(ansonsten: es ist derzeit eine verdammte hölle, "roma"oder "zigeuner", das interessiert dort derzeit niemanden, spätestens seit der randale von 06 ist alles völlig aus dem ruder gelaufen...)]
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In meiner Kindheit (Jg. 1967) war das Wort "Neger", soweit ich das damals beurteilen konnte, noch in keiner Weise negativ konnotiert; kurioserweise kam es erst mit der Ausstrahlung der Fernsehserie "Roots" Ende der 70er auf, dass sich unter (einigen von) uns Halbwüchsigen Redewendungen wie "jemanden negern" (= unterdrücken) bzw. "Guter Neger!" usw. einbürgerten, woraufhin die Lehrerschaft natürlich gegensteuerte und dann auch bald der gute alte "Negerkuss" allmählich zum Unwort mutierte; zu einem "Sinti- und Roma-Schnitzel" hat es bei allem sprachumerzieherischen Ehrgeiz dann aber doch nie gereicht.
Und ist es eigentlich noch okay, jemanden "Jugo(slawen)" zu nennen, wenn man grade nicht genau weiß, ob er mehrheitlich aus serbischem, kroatischem, bosnischem, slowenischem oder mazedonischem Erbmaterial besteht bzw. definiert wurde?
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Die von der Serie "Roots" ausgelöste Zäsur im Bewusstsein habe ich (Jg. 63) auch so in Erinnerung. Zu den stehenden Redewendungen _nach_ der Ausstrahlung gehörte unter anderem: "Also ich hab ja nichts gegen Neger, ich finde, es sollte sich jeder einen halten."
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bin gleich wieder da.
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zu klein, damals.
und dann ist es in der folge wohl an mir vorüber gegangen.
ich wundere mich auch ein wenig.
sinhá moça gilt nicht, mmh?;-)
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aber zurück zu den wurzeln:
interessant, dass dieses epos weniger aufklärerisch wirkte als eher einen backlash zu erzeugen.
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interessant, dass dieses epos weniger aufklärerisch wirkte als eher einen backlash zu erzeugen.
Ich denke mal, es ist wesentlich vielschichtiger. Aufklärerisch war dieser Mehrteiler schon insofern, als im breiten Bewusstsein der deutschen Fernsehzuschauer vorher nicht so das große Bewusstsein dafür da war, mit welchem Leid die Sklaverei einherging, bis dato war das halt eines der vielen vergangenen Weltübel, und keineswegs das prominenteste.
Das hat natürlich schon geschockt, und so muss man die N-Wort-Sprüche (gerade von Kids, die es irgendwelchen cool tuenden Halbstarken oder dem Oppa nachplapperten) schon auch als eine verquere Form der Bewältigung sehen. Oder nehmen wir den ZDF-Mehrteiler "Unser Walter", der erstmals offen mit dem Thema Behinderung umging. Die Kehrseite dieser Bewusstseinsbildung war, dass bei uns Kindern Worte wie "Spasti" und "Mongo" auf einmal sehr beliebt waren, konnte man ja auch die Eltern schön schocken, ohne gleich das F-Wort benutzen zu müssen.
Es wäre mal interessant gewesen, wenn der TV-Mehrteiler "Holocaust" ein halbes Jahrzehnt früher gelaufen wäre, ob diese Mechanismen dann auch gegriffen hätten bei uns. Irgendwie war das was anderes, da haben wir so gut wie keine Witze und Sprüche drüber abgelassen wie damals noch zu "Roots" und "Unser Walter". Obs nur daran lag, dass wir halt auch schon paar Jahre älter waren, wer weiß...
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und sie alle sind schuld daran!
aber die begrifflichkeit mongo wurde auch in den neunzigern noch durchaus heftig diskutiert.
(jetzt hab ich aber noch ganz schön was nachzuarbeiten!)
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–jst
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