worum es geht: mobilität

Freitag, 19. Juni 2009

einstellungssache
stellen sie sich vor: im badezimmer leckt das rohr auf rätselhafte weise, man wird der pfützen nicht mehr selbst herr, man ruft: den fachmann.

der eilt herbei, besieht sich das elend und verkündet dann genau eben nicht: "es ist das schnüffelstück!" (wie es sein sollte! man atmet auf: ach, nur das schnüffelstück! na dann...), sondern kratzt sich am kopf und sagt
"ja, und was soll ich da jetzt machen?"

wie lange dauert es dann bei ihnen, bis der typ das haus von außen sieht und sie die gelben seiten in der hand haben?

-------8<-----schnipp!---------------

wenn man ein taxi fährt, sollte man meinen, kennt man sich ein bisschen aus in der umgebung.
sollte dies nicht der fall sein, kauft man sich unterstützend ein navi.
oder wartetet NICHT VOR DEM BAHNHOF, in sagenwirmal kamen, auf kundschaft.

denn: die wahrscheinlichkeit, dass da leute aus dem zug fallen, die zwar eine adresse haben, aber keine ahnung wo das ist, ist dann doch relativ hoch.

während ich also nach der adresse krame - den stadtteil hatte ich schon genannt - geht es auch schon los. irgendwann ist der fahrer dann doch auch mal fertig mit privat-telefonieren ohne freisprecheinrichtung und weist mich darauf hin, dass ich die straße ja wohl hoffentlich kennte.
etwas ungnädig entgegne ich, dass er der taxifahrer sei und eben nicht ich.

sogleich ist man verschnupft.
weil der nachprüfbar 7,5km entfernte ort schließlich ein stadtteil der deutlich größeren nachbarstadt dortmund sei, müsse er das nicht kennen. und meine einstellung sei ja wohl ziemlich daneben.
mein hinweis, dass der zielort deutlich mehr in seinem einzugsbereich liegt als in der innenstadtnähe dortmunds, verpufft in einer anklagenden suada ob seines harten loses mit solchen fahrgästen geschlagen zu sein. die ganze schicht habe er noch vor sich und gleich bei der ersten fahrt leute mit einer solchen einstellung usw.
die litanei nimmt kein ende (bis auf das eine mal, wo er wieder privat ohne headset telefonieren muss).

mir schwillt sichtbar der hals, die begleitung auf der rückbank wird langsam nervös. die weiß nämlich, dass ich ein friedliebender mensch bin und jedeR, wirklich jedeR, bei mir seine oder ihre fünf minuten bekommt. die sind aber nun mal jetzt um.

vielleicht, denke ich mir, hätte er dann kein taxifahrer werden sollen. und schon gar nicht im ruhrgebiet.

und sage: das bringe uns jetzt nicht weiter und ganz vielleicht passe mir seine einstellung auch nicht.

schweigen, suchen, ankunft.

-------8<-----schnapp!---------------

ok, vielleicht war ich etwas ungnädig, aber mal ehrlich: wenn man einen gaswasserscheiße-installateur zur hilfe ruft und der fragt einen als erstes wie herum man denn eigentlich den wasserkran öffnet, da dürfte ein klares wort doch wohl angebracht sein.

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Ah. Jei.
Dienstleister. Handwerker. Ich krise mit. Sie wissen bescheid.

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sie haben mich schließlich auch noch angefeuert...

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Im Ruhrgebiet ist das sowas wie normal. Ein guter Freund von mir fragte mal zum Ende einer ähnlichen Fahrt wie der Ihren den Taxifahrer, wie lange er eigentlich schon Taxifahrer sei. Auf die Antwort, so zehn Jahre, kam ein knappes "Merkt man gar nicht." Begeisterung schlug ihm danach auch nicht mehr entgegen.

Sehen Sie´s einfach als Milieustudie :)

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Das hätten auch gut und gerne Impressionen aus der Hauptstadt sein können.

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