worum es geht: polit

Sonntag, 14. Februar 2010

vermessen bemessen
da unser aller außenwelle neuerdings ganz unverhohlen den westschwall gegen die spätrömische dekadenz gibt, möchte ich an dieser stelle das neue revolutionäre subjekt beschwören.

jaha! da merkt es auf vor den bildschirmen!

aber wer könnte das sein? "arbeiter" sind durch, "studenten" versemmeln es immer wieder mit bildung-zu-grabe-tragen und die sache mit den putzfrauen scheint mir noch nicht ausgereift...

das neue revolutionäre subjekt kann einfach niemand anderes sein als:
der "antragsteller".
wer jemals einen antrag auf irgendwelche transferleistungen gestellt hat, lernt es geradezu körperlich diesen staat zu hassen.
die ganze ahaus/gorleben-geschichte mit wasserwerfern und panzerfahrzeugen und gepanzerter polizeifaust im gesicht ist einfach kinderteller im gegensatz zum wutpotential, das durch ganz einfache bemessungsgrenzen erzeugt werden kann. die führen nämlich oftmals zu ganz neuer gerechtigkeit:
es gibt

-> Nichts! - Aber für alle!

darüber freuen sich selbstredend "alle". von der alg-II-empfängerin bis zum kindergeld-papa, der das alles aus dem letzten jahr zurückzahlen muss, weil das dumme kind siebzig kröten zuviel oberhalb der bemessungsgrenze verdient hat.

ein wunder, dass sich noch keine antragstellerInnen mit mistforken und pechfackeln vor den ämtern zusammenrotten, marodierend durch die flure ziehen um dann kommunale politikerInnen durch die fußgängerzonen zu flagellieren.
da fragt man sich doch.

aber der protestmarsch der fußkranken war wohl immer schon eine etwas lahme veranstaltung.

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Ich frage mich
(seit langem schon), ob es in diesem Land überhaupt jemals jemanden geben wird, der mit «mistforken und pechfackeln» vor der Obrigkeit aufmarschieren wird?

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das war so ein praktisches arbeitszeug.
bürotacker und fahrradakkuleuchten sind einfach zu wenig furchteinflößend

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Da merkt es auf vor den Bildschirmen...
So ist es. So ist es...

Der Große Grüne Vorsitzende hat also (vermutlich nach langen Jahren des intensiven Studiums und der revolutionären Praxis) den Antragsteller als neues revolutionäres Subjekt identifiziert.

Endlich! Wir warten weiter gespannt ab!

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abwarten, genau! sie gewiefter taktiker!

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Wir müssen doch erstmal wissen wer da fußkrank zuhaus sitzt und die Revolution verschleppt. Vielleicht kann mal einer ne CD mit Datensätzen von Antragstellern besorgen...

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gibt's dafür kein anthraxformular?

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Fragen Sie doch mal dort an.

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"the gates to heaven here on earth will open up again"

hach!

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The revolution will not be televised - und da haben wir doch schon das ganze Problem in unserer heutigen Zeit. So lockt man doch keinen mehr hinterm Ofen hervor, wenn man mit weniger schon bei Deutschland sucht den Superantragsteller landen kann.

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internet kills the videostar (usw.usf.), tja.


(und da habe ich grad einen einfall für den näxten beitrag! vielen dank.)

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