worum es geht: polit

Dienstag, 7. Oktober 2008

negermusik
bei einer reise durchs rheinische fiel dem kollegen niesen und mir beim durchqueren einer klassischen speckgürtelkleinstadt eine in feinster regionaler mundart gewebte veranstaltungsankündigung ins auge:

"Schwatten Jazz om Rathausplatz"

ganz euphorisiert frug man sich, ob hier dann auch wirklich echte neger aufspielen würden.
oder ob es denn wenigstens schwarz geschminkte weiße sind, die dann die schwatten geben.
negermusik! hier in der stadt!

eigentlich war es nur eine veranstaltung der örtlichen provinz-cdu.
black is beautiful, ja neh, is klar, ihr krampen!

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War es nicht die CSU, die schon in den 70ern ganz frech mit "Black is beautiful" gekommen ist?

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tsss, wie komme ich nur auf diesen spruch? ;-)
ich glaube, genaugenommen war's ganz massiv eine junge-union-kampagne.
mit roberto BLANCO vorneweg: "wir schwarzen müssen zusammenhalten!"
hrngh. es gibt leute, die ihn onkel tom nennen.
diese leute kann ich verstehen.

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Ah, ja, ich hab's gerade noch mal nachgelesen. Ich fand das schon als Kind unglaublich frech. Und Roberto Blanco, den muss es einfach geben - sonst hätten u.a. einige ganz tolle Titanic-Titel nie das Licht Welt erblickt.

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teils nett geschrieben, teils witzig:
"Aber warum dienen Farben als politische
Erkennungszeichen? Weil mit einer
Farbe auch Emotionen geweckt werden:
Grün ist die Hoffnung, gelb bedeutet
Neid und rot steht für Leidenschaft
oder Bluthochdruck. Und schwarz?
Nun, in der Mode beispielsweise [...]


(amüsante einschätzung der mitbewerberinnen, wie ich finde;-)

teils unfreiwillig komisch:
* zum beispiel, wenn die rede auf "Kreative und Intellektuelle" kommt, die "mühelos von den Roten für Werbezwecke vor den Karren gespannt wurden." - und in der reihe fällt dann für die csu der name uschi glas.
* oder die symbolbebilderung mit roy BLACK.
* oder die bezeichnung "gruftimädchen" - die ju, immer nah an der jugendsprache wie es sich für einen jugendverband geziemt. nur dass man den ausdruck als selbstbezeichnung in der szene wohl noch nie verwandt hat.

wer die wahrscheinlich symbolbebilderte schwarze frau auf dem ju-plakat ist, kann man aber nirgendwo lesen, das steht als namenloser rassismus für sich, eine cdu-variante von blaxploitation.
wobei ich dem verantwortlichen herrn wissmann da eher gedankenlosigkeit und unwissenheit um diese problematik vorwerfen würde als böse absicht, gehört er doch zu einer gesellschaftlich marginalisierten gruppe, die es in seiner partei auch nicht immer leicht hatte und hat.

würde man heute wohl so auch nicht mehr machen. hoffe ich.

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Blaxploitation ist gut!

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