Mittwoch, 1. Juli 2009
rinks und lechts
vert, 03:31h
da sitze ich nun beim bier, mit einem fdp- und einem cdu-mitglied (nicht fragen, wie das passieren konnte...).
beide etwa mitte zwanzig, man spricht so über die verortung der presselandschaft.
für gewöhnlich erhebt sich in diesem zusammenhang ein großes wehklagen über den angeblich "linken mainstream" in den medien uswusf.
daher höre ich erstmal gar nicht hin.
stutzig werde ich, als der cdu-mensch die süddeutsche als "eher konservativ" einordnet.
ansonsten einigt man sich auf broder, den läse man immer gerne, auch sonst so die sachen aus seinem umfeld.
mein einwurf, grade dort säßen mit maxeiner und miersch die schlimmsten journalistischen mietmäuler, die mir in letzter zeit untergekommen seien, trägt mir einen vortrag über den humbug biologischer landwirtschaft ein. die haben den scheiß wirklich gelesen und ich muss das ganze argumentarium auspacken, damit wieder ruhe ist im karton.
außerdem, karte ich allerdings nach, empfände ich broders inhaltsleere polemik und seine antideutsche onanie nur noch als abstoßend.
oha, da habe ich aber was losgestoßen: was ich denn so läse, die junge welt wahrscheinlich! ob ich etwa ein nationalbolschewist sei?!?
mir fällt nebenbei auf, dass ich kaum noch zeitungen lese und jeder meinungsführerschaft zutiefst abhold bin. etwas lahm verweise ich auf gelegentliche lektüre der jungle world, geht ja schließlich grade um politik.
aha, nimmt man dies zur kenntnis, die fände man gelegentlich auch interessant, besonders den bozic fände man toll.
das ist mir zu hoch: da sitzt die bürgerliche jugend breitärschig im (offenbar ehemals) linksradikalen koordinatensystem - wer konnte damit rechnen?
nun ja, um den fortbestand der antideutschen ideologie muss man sich für's erste wohl keine sorgen machen.
... comment
beide etwa mitte zwanzig, man spricht so über die verortung der presselandschaft.
für gewöhnlich erhebt sich in diesem zusammenhang ein großes wehklagen über den angeblich "linken mainstream" in den medien uswusf.
daher höre ich erstmal gar nicht hin.
stutzig werde ich, als der cdu-mensch die süddeutsche als "eher konservativ" einordnet.
ansonsten einigt man sich auf broder, den läse man immer gerne, auch sonst so die sachen aus seinem umfeld.
mein einwurf, grade dort säßen mit maxeiner und miersch die schlimmsten journalistischen mietmäuler, die mir in letzter zeit untergekommen seien, trägt mir einen vortrag über den humbug biologischer landwirtschaft ein. die haben den scheiß wirklich gelesen und ich muss das ganze argumentarium auspacken, damit wieder ruhe ist im karton.
außerdem, karte ich allerdings nach, empfände ich broders inhaltsleere polemik und seine antideutsche onanie nur noch als abstoßend.
oha, da habe ich aber was losgestoßen: was ich denn so läse, die junge welt wahrscheinlich! ob ich etwa ein nationalbolschewist sei?!?
mir fällt nebenbei auf, dass ich kaum noch zeitungen lese und jeder meinungsführerschaft zutiefst abhold bin. etwas lahm verweise ich auf gelegentliche lektüre der jungle world, geht ja schließlich grade um politik.
aha, nimmt man dies zur kenntnis, die fände man gelegentlich auch interessant, besonders den bozic fände man toll.
das ist mir zu hoch: da sitzt die bürgerliche jugend breitärschig im (offenbar ehemals) linksradikalen koordinatensystem - wer konnte damit rechnen?
nun ja, um den fortbestand der antideutschen ideologie muss man sich für's erste wohl keine sorgen machen.
g.,
Mittwoch, 1. Juli 2009, 07:29
Es gibt so Momente, da glaubt man nicht, dass die Welt so ist wie sie ist. boys would be girls, girls would be boys, it’s a mixed up world
Mir begegnet es auch immer öfter, dass ich mit Leuten konfrontiert werde, deren Orientierungssystem esoterische Züge angenommen hat, die sich nahezu wahllos heterogene Versatzstücke zusammen klauben und sich daraus ein Weltbild gebastelt haben. Die Antideutschen sind da, glaube ich, nur ein Beispiel. Wenn der Trierer Privatgelehrte recht hat und sich das Bewusstsein am Sein orientiert, kommt man schon ins Grübeln, welche Lebenspraxis zu solchem Rumgemeine führt.
Manchmal denke ich auch darüber nach, ob die bürgerliche Jugend auf den Ost-West-Gegensatz, den kalten Krieg wirklich verzichten kann. Ohne Hie Welf, Hie Waibling kommt man vielleicht nicht zurecht?
Faszinierend und erschreckend finde ich auch die Wortwahl. ‚Nationalbolschewist’ rekurriert ja, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, auf die Weimarer Auseinandersetzungen und da beschleichen mich dann so Ahnungen, was sich da in den Köpfen zusammenbraut. Auf eine Wiederholung der Geschichte als Farce habe ich wirklich keine Lust.
Mir begegnet es auch immer öfter, dass ich mit Leuten konfrontiert werde, deren Orientierungssystem esoterische Züge angenommen hat, die sich nahezu wahllos heterogene Versatzstücke zusammen klauben und sich daraus ein Weltbild gebastelt haben. Die Antideutschen sind da, glaube ich, nur ein Beispiel. Wenn der Trierer Privatgelehrte recht hat und sich das Bewusstsein am Sein orientiert, kommt man schon ins Grübeln, welche Lebenspraxis zu solchem Rumgemeine führt.
Manchmal denke ich auch darüber nach, ob die bürgerliche Jugend auf den Ost-West-Gegensatz, den kalten Krieg wirklich verzichten kann. Ohne Hie Welf, Hie Waibling kommt man vielleicht nicht zurecht?
Faszinierend und erschreckend finde ich auch die Wortwahl. ‚Nationalbolschewist’ rekurriert ja, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, auf die Weimarer Auseinandersetzungen und da beschleichen mich dann so Ahnungen, was sich da in den Köpfen zusammenbraut. Auf eine Wiederholung der Geschichte als Farce habe ich wirklich keine Lust.
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vert,
Mittwoch, 1. Juli 2009, 17:24
seien sie bloß vorsichtig! sonst kommt das bomber-harris-gedächtnisgeschwader und vermint ihr blog großflächig mit falsch verstandenen adorno-zitaten!
(ich bin ja bekanntermaßen anti-dim;-)
(ich bin ja bekanntermaßen anti-dim;-)
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g.,
Donnerstag, 2. Juli 2009, 06:41
Oh Gott, treibt der Neuköllner immer noch sein Unwesen? Möge uns ein gnädiges Schicksal vor seinen Meinungsäußerungen bewahren.
Von Adorno habe ich zwar so gut wie nichts gelesen, aber vielleicht könnte ich beim Wettbewerb des postponierten Reflexivums gut abschneiden?
Von Adorno habe ich zwar so gut wie nichts gelesen, aber vielleicht könnte ich beim Wettbewerb des postponierten Reflexivums gut abschneiden?
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jean stubenzweig,
Donnerstag, 2. Juli 2009, 08:16
«Das unpersönliche Reflexivum
erweist in der Tat noch zu Zeiten tiefsten Elends und bitterster Verzweiflung ob des Zustands der Nationalelf als Kulmination und integrales Kriterium der Trainersuche sich.»
Giovanni W. Trappatoni
Giovanni W. Trappatoni
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monnemer,
Donnerstag, 2. Juli 2009, 09:31
(ich kann nicht mehr, was für ein Link!
Allein die Besetzung der apokalyptischen Reiter......
herrlich)
Allein die Besetzung der apokalyptischen Reiter......
herrlich)
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jean stubenzweig,
Mittwoch, 1. Juli 2009, 10:52
Das Zeitungslesen
kann einem allerdings auch ordentlich vergällt sein bei dem, was geboten wird. «Linker Mainstream»? Aber ja doch, ich lese und höre das auch immer wieder. Und wenn man es oft genug gehört und gelesen hat, dann muß man schließlich irgendwann daran glauben. Und folglich Gegenpositionen markieren, auf daß die Linke nicht alles platt- und niederwalze, was mühsam aufgebaut wurde. So kommt es jedenfalls bei mir an.
Und auch: Was lesen diese Menschen sonst für Blätter, wenn sie die Süddeutsche als «eher konservativ» einordnen? Und was bedeutet das überhaupt, dieses «eher»? Das, was mittlerweile als liberal gilt? Aber sicher doch, im Wirtschaftsteil allemale.
Dank für das Argumentarium. Ich habe bisher nur kurz reingeschaut, werde mich allerdings ausführlicher damit beschäftigen. So wußte ich gar nichts von dieser Gegenrede, etwa der, der ökologische Landbau sei «nicht umweltgerecht» und schade «dem Naturschutz». Auf die Idee wäre ich nun wirklich nicht gekommen. Das klingt ein wenig nach Sättigungsbeilage der Nahrungsmittelindustrie.
Und auch: Was lesen diese Menschen sonst für Blätter, wenn sie die Süddeutsche als «eher konservativ» einordnen? Und was bedeutet das überhaupt, dieses «eher»? Das, was mittlerweile als liberal gilt? Aber sicher doch, im Wirtschaftsteil allemale.
Dank für das Argumentarium. Ich habe bisher nur kurz reingeschaut, werde mich allerdings ausführlicher damit beschäftigen. So wußte ich gar nichts von dieser Gegenrede, etwa der, der ökologische Landbau sei «nicht umweltgerecht» und schade «dem Naturschutz». Auf die Idee wäre ich nun wirklich nicht gekommen. Das klingt ein wenig nach Sättigungsbeilage der Nahrungsmittelindustrie.
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vert,
Mittwoch, 1. Juli 2009, 17:46
mir schwirrt immer noch der kopf. aber ich bin mittlerweile soweit: die anderen sind verwirrt, nicht ich!
ich habe eher keine ahnung, wie sich deren koordinatensystem bisher austariert.
zu absurden thesen in dieser richtung sowie deren bezahlung hat brodaganda hier einen guten verweis auf die herkunft...
ich habe eher keine ahnung, wie sich deren koordinatensystem bisher austariert.
zu absurden thesen in dieser richtung sowie deren bezahlung hat brodaganda hier einen guten verweis auf die herkunft...
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jean stubenzweig,
Mittwoch, 1. Juli 2009, 17:59
Meine laienhaften
Vermutungen kämen demnach ja irgendwie hin. Wenn das dann auch keine Sättigungsbeilagen mehr sind, sondern chemisch-genetische Vollwertzuchtkost.
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