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Donnerstag, 4. Dezember 2008

unternehmensberatung im wandel der zeit
da habe ich mit dem kollegen niesen über den unwürdigen berufsstand des investmentbankers nachgedacht sowie über die absurde existenz von unternehmensberatern.
und dann war da doch noch diese olle kamelle aus dem internet (früher hat man sich so etwas per mail rumgeschickt, davor kopiert. gab es solche büroscherze eigentlich schon vor der erfindung der xerographie?), die ich nach alle den jahren trotzdem immer noch witzig finde. die er nicht kannte: da helfe ich gern.
(ich könnte sie natürlich auch einfach als mail versenden, aber das macht man wohl heutzutage nicht mehr;-)

Der Unternehmensberater und der Schäfer

Ein Schäfer steht mutterseelenallein auf seiner Wiese und hütet seine Schafe.
Plötzlich tauchte in einer großen Staubwolke ein nagelneuer Cherokee Jeep auf und hält direkt neben ihm. Der Fahrer des Jeep, ein junger Mann in Brioni Anzug, Cerrutti Schuhen, RayBan Sonnenbrille und einer YSL Krawatte, steigt aus und fragt ihn: „Wenn ich errate, wie viele Schafe Sie haben, bekomme ich dann eines?“
Der Schäfer schaut den jungen Mann an, dann seine friedlich grasenden Schafe und sagt ruhig:
„Einverstanden.“
Der junge Mann parkt den Jeep, verbindet sein Notebook mit dem SatellitenHandy, geht im Internet auf eine NASASeite, scannt die Gegend mit Hilfe seines GPS Satelliten- Navigationssystems, öffnet eine Datenbank und 60 ExcelTabellen mit einer Unmenge Formeln. Schließlich druckt er einen 150seitigen Bericht auf einem HighTechMinidrucker aus, dreht sich zu dem Schäfer um und sagt: „Sie haben exakt 1586 Schafe.“
Der Schäfer sagt: „ Das ist richtig, suchen Sie sich ein Schaf aus.“
Der junge Mann nimmt ein Tier und lädt es in den Jeep.
Der Schäfer schaut ihm zu und sagt: „Wenn ich Ihren Beruf errate, geben Sie mir das Tier dann zurück?“
Der junge Mann antwortet: „Klar, warum nicht.“
Der Schäfer sagt: „Sie sind Unternehmensberater.“
„Das ist richtig, woher wissen Sie das?“, will der junge Mann wissen.
„Sehr einfach“, sagt der Schäfer, „Erstens kommen Sie hierher, obwohl Sie niemand gerufen hat, zweitens wollen Sie ein Schaf als Bezahlung haben dafür, dass Sie mir etwas sagen, was ich ohnehin schon weiß, und drittens haben Sie nicht die geringste Ahnung von dem, was ich hier mache!
So, und jetzt hätte ich gerne meinen Schäferhund zurück.“
gibt es auch abweichend mit "audi tt", aber das scheint eine neuere version zu sein - an der yves-saint-laurent-krawatte merkt man, wie alt dieses meme wirklich ist. (und cerruti ist falsch geschrieben...und hat meines wissens auch nie schuhe gemacht. wahrscheinlich verwechselt mit gakki;-)
ansonsten hat sich ja bekanntermaßen nicht viel geändert.


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und hier noch ein kleiner ausflug zu volker pispers "berufsgruppen, die die welt nicht braucht"
(bis 3:40min, danach wird's eher ärmlich populistisch und dabei kommt er ins schleudern, wiederholt sich in seinen beschimpfungen, gerät in schlechte witzchen und blöde klischees. steht ihm nicht.)

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Wocht!

niesen

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Zu den Berufsgruppen,
die die Welt nicht braucht, gehören übrigens auch die Kabarettisten.

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das schweigen-dilemma
das ist allerdings richtig.
"sie haben noch nie was hergestellt und noch nie was verkauft..."
aber berufsimmanent kann der kabarettist natürlich nicht darüber die klappe halten.

zudem bin ich froh, dass bei kabarettistenversagen nicht gleich menschen hungern müssen. sonst wären schon ganze landstriche entvölkert

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So bierernst
war mein Einwurf ja auch nicht gemeint. Aber irgendwann versteht man halt, dass es eigentlich müßig ist, sich seine politisch korrekten Vorurteile ständig von irgendwelchen Typen bestätigen zu lassen, die ganz gut davon leben, sich als harmlose und letztlich systemstabilsierende Hofnarren zu verdingen.

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Auf diese Art Kabarett und Kabarettisten kann ich auch gut verzichten, danke für die Klarstellung. "Staatskabarett" nennen das manche.

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was mich dann auch nervt ist diese menschenverachtung, die wirklich das existenzrecht der bezeichneten in frage stellt (geschmeiß, parasiten, ungeziefer, usw.). was soll denn da entfacht werden? der volkszorn, geleitet vom "gesunden menschenverstand"? oweh.
die einen mögen es "strukturellen antisemitismus" nennen, die anderen "gruppenbezogene menschenfeindlichkeit" - ich mag mich in derlei treiben nicht mit einreihen.
und es entkräftet jedes gute argument.

kein grund jedoch, sich nicht trotzdem drüber lustig zu machen.

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Das stimmt schon; vorher hatte ich noch gar nicht so sehr darüber nachgedacht:

Man muss aufpassen, dass die Guten nicht die Bösen infrahumanisieren. Das muss sachlicher geschehen. Auch wenn's schwer fällt. Gerade bei diesen Parasiten.

niesen

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Zwar hatte ich
das schonmal gelesen, aber manches möchte ja aufgefrischt werden. Schönen Dank.

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naja, wie gesagt: klar ist es ne olle kamelle, aber (bis auf den xj-cherokee) ist ja alles beim alten...

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Unternehmensberatung
Hier hat Herr Kenzaburo die Branche mal ganz hübsch charakterisiert.

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:-)

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Ich halte tendentiell nicht so besonders viel von dieser Berufsgruppe, aus ausreichend eigener Erfahrung und dem, was man von Angehörigen dieses Berufsstandes so zu hören kriegt, wenn man sie privat kennenlernt und über ihre Tätigkeit ins Gespräch kommt.
Da kommt einem ein wenig Häme schonmal sehr gelegen.
(Schließe mich Herrn Stubenzweig an - zwar schon bekannt, aber doch auch mal wieder schön zu lesen).

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tut mir leid, dass ich hier nur häme und humor aus zweiter hand liefere, aber irgendjemand... sie wissen schon.

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gestern mit einem 27jährigen unternehmensberater gezecht. der musste noch nicht mal betrunken sein, um offen heraus zuzugeben, dass er auch nicht weiß, womit er eigentlich sein geld verdient.

"der nutzen unserer tätigkeit, also wirklich, das braucht jahre, bis sich das für die firmen wieder amortisiert hat..."

"da komm ich gerade von der uni und erzähle leuten, die ihren betrieb seit zwanzig jahren in der gewinnzone fahren, dass sie alles falsch machen!"

"ja richtig, die meisten firmen sind einfach zu faul selber nachzudenken. das müssen - und wollen - sie teuer bezahlen."

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