Samstag, 20. Dezember 2008
worum es geht: kommunikation

durch/zug: rentner von heute
ein rentner mit rollator sitzt völlig zu recht auf dem für ihn bereitgestellten sitz in der straßenbahn. aber er muss sich den parkplatz mit einem kinderwagen teilen. was ihm sichtbar nicht passt.
bei einem ruckeligen anfahrmanöver ist seine chance gekommen: die chauffeurin des kinderwagens ist mit dem bein an seinen rollator gekommen - grund genu, sie laut anzurufen, sie solle das unterlassen und weggehen, das ding sei schließlich teuer. die frau ist irritiert und baut goldene brücken: er habe sicher nur spaß gemacht.
sie hätte ihm besser direkt aufs maul gehaun, denn jetzt erhebt sich eine derartig unappetitliche suada, dass der halbe wagen fassungslos verstummt. eine ältere frau von gegenüber verbietet ihm mehrfach mit fester stimme das weitere wort; ich bin ihr ernsthaft dankbar - der jugendliche held steht mir nur bedingt und ist zudem gelegentlich eine unverschämte bevormundung. diese rolle hält man besser zurück für den moment, wo sie wirklich gebraucht wird. auf mich hätte er eh nicht gehört.


den halblauten kommentar, dass die rentner von heute offenbar auch nicht mehr das sind, was sie früher mal waren, kann ich mir aber nicht ganz verkneifen. der weißhaarige neben mir grinst mich an.

nur dem typen tropft weiter wortlos der hass von den lefzen, wahrscheinlich denkt er an die goldenen tage wo er noch frau und kinder verdreschen konnte.



dies ist ein update zu punx dead
und
ein beitrag aus der serie durch/zug

außerdem passt es ganz passabel zur jugend von gestern

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