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Donnerstag, 13. November 2008
worum es geht: mobilität
auto/dings
vert, 19:28h
sie alle dürfen mir helfen.
ich habe nämlich ein problem.
autos.
autos sind doof und stinken.
für autos wird karl der käfer fortgejagt.
und auch sonst sterben auf den straßen der welt wahrscheinlich mehr menschen durch autos als durch kriegerische auseinandersetzungen - das gilt dann aber nur als kollateralschaden einer vermeintlichen zivilisation. (gut, es gibt auch leute, die der meinung sind, auch krieg sei lediglich eine asymmetrische sicherheitslage. aber das ist ein anderes thema.)
kurz und knapp: der scheinbar moderne autoverkehr ist zu recht zum untergang verdammt.
und jetzt der teil, der das problem zu meinem problem macht:
autos sind zwar doof (und stinken!).
eigentlich habe ich auch keine ahnung von autos.
bedauerlicherweise weiß ich aber viel zu viel darüber.
daher würde ich gerne so eine art testdrive-reihe starten, mit der ich das geneigte publikum mit völlig irrelevanten informationen rund ums automobil versorgen kann.
es geht nicht um pferdestärken und tuningteile, fest versprochen! (nur wenig interessiert mich weniger).
aber über farbpaletten oder putzige austattungsmerkmale sowie mehr oder minder läßliche qualitätssünden verspreche ich mir einen gar lästerlichen diskurs - schließlich haben so einige menschen schon in mehr als einem wagen gesessen (und ich denke gar nicht daran, über etwas anderes als volumenmodelle zu schreiben...)
und sie alle dürfen mir bei der titelsuche helfen!
bisher stehen (sortiert nach aktueller beliebtheit) zur auswahl:
- auto/poiesis*
- auto/pilot
oder gar (althistorikerInnen aufgepasst!):
- autòs/épha
wobei letzteres zwar toll, aber eben auch größenwahnsinnig ist. auf jeden fall größenwahnsinniger, als ich es für gewöhnlich für mich beanspruche...
ich kann mich einfach nicht entscheiden.
was sagen sie?
_______________________
* jaja.
"wenn schon autopoiesis, dann auch strukturelle kupplung."
oder so ähnlich ;-)
ein weiterer tag im lustigen mitmachblog (teil 3)
[edit: 20.11.: tataaa! das ergebnis]
ich habe nämlich ein problem.
autos.
autos sind doof und stinken.
für autos wird karl der käfer fortgejagt.
und auch sonst sterben auf den straßen der welt wahrscheinlich mehr menschen durch autos als durch kriegerische auseinandersetzungen - das gilt dann aber nur als kollateralschaden einer vermeintlichen zivilisation. (gut, es gibt auch leute, die der meinung sind, auch krieg sei lediglich eine asymmetrische sicherheitslage. aber das ist ein anderes thema.)
kurz und knapp: der scheinbar moderne autoverkehr ist zu recht zum untergang verdammt.
und jetzt der teil, der das problem zu meinem problem macht:
autos sind zwar doof (und stinken!).
eigentlich habe ich auch keine ahnung von autos.
bedauerlicherweise weiß ich aber viel zu viel darüber.
daher würde ich gerne so eine art testdrive-reihe starten, mit der ich das geneigte publikum mit völlig irrelevanten informationen rund ums automobil versorgen kann.
es geht nicht um pferdestärken und tuningteile, fest versprochen! (nur wenig interessiert mich weniger).
aber über farbpaletten oder putzige austattungsmerkmale sowie mehr oder minder läßliche qualitätssünden verspreche ich mir einen gar lästerlichen diskurs - schließlich haben so einige menschen schon in mehr als einem wagen gesessen (und ich denke gar nicht daran, über etwas anderes als volumenmodelle zu schreiben...)
und sie alle dürfen mir bei der titelsuche helfen!
bisher stehen (sortiert nach aktueller beliebtheit) zur auswahl:
- auto/poiesis*
- auto/pilot
oder gar (althistorikerInnen aufgepasst!):
- autòs/épha
wobei letzteres zwar toll, aber eben auch größenwahnsinnig ist. auf jeden fall größenwahnsinniger, als ich es für gewöhnlich für mich beanspruche...
ich kann mich einfach nicht entscheiden.
was sagen sie?
_______________________
* jaja.
"wenn schon autopoiesis, dann auch strukturelle kupplung."
oder so ähnlich ;-)
ein weiterer tag im lustigen mitmachblog (teil 3)
[edit: 20.11.: tataaa! das ergebnis]
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Dienstag, 11. November 2008
worum es geht: musik
reprise: farewell, mrs makeba!
vert, 00:18h
normalerweise dürfte man diese platte gar nicht hören, dafür ist sie eigentlich zu teuer.
zum glück hat mich das nie interessiert, ich trinke auch wein, der eigentlich umgekorkt werden müßte. nicht, dass er noch schlecht wird.
diese musik wird aber niemals schlecht werden und die platte war mir nie zu schade, um mich daran zu erfreuen.
miriam makeba ist heute morgen gestorben, an einem herzanfall auf der bühne.
natürlich ein benefizkonzert, wie sie so viele gegeben hat in ihrem bewegten leben mit all dem politischen und sozialen engagement: gegen das apardheidsregime, gegen die ausbreitung von hiv, für afrika, für menschen- und bürgerrechte - und eben auch für mafia-opfer.
die musik wird mich immer begleiten, war sie doch ein katalysator für eine komplette bürobesatzung: wenn alle telefone gleichzeitig schrillten, die presseerklärung nicht rechtzeitig raus war und die papiere nicht fertig, kurz: wenn alle am rad drehten war pata-pata-time!
dann habe ich diese platte aufgelegt und es war total egal, ob dann irgendjemand vor dem von außen einsehbaren büro anhielt und sich eine den galopierenden verblödungswahnsinn aus den knochen schüttelnden gruppe von freundInnen ansah, die auf diese weise innnerhalb von 2'55 der selbstgewählten überforderung herr wurde. und sicherlich dachte, jetzt seien sie alle endgültig dem wahnsinn verfallen.
(na gut, manchmal mussten wir's zweimal hören!)
die mögliche wertminderung war mir immer egal, genau genommen war jede mark, jeder euro eine fantastische investition; den kaffeefleck in der rechten oberen ecke der hülle habe ich nie entfernt. und auch jetzt zieht die concorde gerade ihre kreise.
wir hatten eine gute zeit - danke für alles, miriam makeba.
zum abschied etwas musik.
zum glück hat mich das nie interessiert, ich trinke auch wein, der eigentlich umgekorkt werden müßte. nicht, dass er noch schlecht wird.
diese musik wird aber niemals schlecht werden und die platte war mir nie zu schade, um mich daran zu erfreuen.
miriam makeba ist heute morgen gestorben, an einem herzanfall auf der bühne.
natürlich ein benefizkonzert, wie sie so viele gegeben hat in ihrem bewegten leben mit all dem politischen und sozialen engagement: gegen das apardheidsregime, gegen die ausbreitung von hiv, für afrika, für menschen- und bürgerrechte - und eben auch für mafia-opfer.
die musik wird mich immer begleiten, war sie doch ein katalysator für eine komplette bürobesatzung: wenn alle telefone gleichzeitig schrillten, die presseerklärung nicht rechtzeitig raus war und die papiere nicht fertig, kurz: wenn alle am rad drehten war pata-pata-time!
dann habe ich diese platte aufgelegt und es war total egal, ob dann irgendjemand vor dem von außen einsehbaren büro anhielt und sich eine den galopierenden verblödungswahnsinn aus den knochen schüttelnden gruppe von freundInnen ansah, die auf diese weise innnerhalb von 2'55 der selbstgewählten überforderung herr wurde. und sicherlich dachte, jetzt seien sie alle endgültig dem wahnsinn verfallen.
(na gut, manchmal mussten wir's zweimal hören!)
die mögliche wertminderung war mir immer egal, genau genommen war jede mark, jeder euro eine fantastische investition; den kaffeefleck in der rechten oberen ecke der hülle habe ich nie entfernt. und auch jetzt zieht die concorde gerade ihre kreise.
wir hatten eine gute zeit - danke für alles, miriam makeba.
zum abschied etwas musik.
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Sonntag, 9. November 2008
worum es geht: kommunikation
schwere zerreißprobe
vert, 15:05h
da andernorts über den singenden diktator pol pot alles notwendige bereits gesagt wurde, bleibt mir nur noch, dieses kioskfundstück aus einem zweifelsohne angesehenen gesellschaftsblatt nachzureichen.
ob sie überhaupt gemerkt haben, was sie da zu den bildern getextet haben? naja, wahrscheinlich schon.
(man hat immer das gefühl, diese blätter würden von total abgebrühten betriebsnudeln routiniert zusammengeferkelt - hauptsache, die seiten sind hinterher alle schmutzig.)
ob sie überhaupt gemerkt haben, was sie da zu den bildern getextet haben? naja, wahrscheinlich schon.
(man hat immer das gefühl, diese blätter würden von total abgebrühten betriebsnudeln routiniert zusammengeferkelt - hauptsache, die seiten sind hinterher alle schmutzig.)
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Donnerstag, 6. November 2008
worum es geht: miscellaneous
jugend von gestern
vert, 22:28h
traurige partyerkenntnisse:
"damals. wir hatten ja nichts. nicht mal krieg."
"damals. wir hatten ja nichts. nicht mal krieg."
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Montag, 3. November 2008
worum es geht: stadtlandfluss
"das wort aus stein" *
vert, 01:47h
während herr cabman dankenswerterweise ein paar bilder vom bunker im herzen der stadt geschossen hat (deren qualität ich hiermit ausdrücklich preisen möchte), habe ich mich derweil gefragt, wie man diese sonderform faschistischer architektur in den rahmen des bekannten einordnen kann.
bauen im nationalsozialismus war mehr als nur die propagierte abkehr vom neuen bauen, das mit seiner nüchternheit der formsprache und den sozialen standards den machthabern ein dorn im auge war.
bauen im ns bedeutet mehr als die verneinung von flachdachbauten und rückkehr zum angeblich ursprünglicheren satteldach.
der begriff ns-architektur umfasst mehr als die geläufigen repräsentationsbauten. auch die funktion anderer bautypen wie siedlungen, schulen, hj-heime oder pure zweckbauten war dem leitbild des nationalsozialistischen staates unterworfen:
die absicht, das individuum ganz in der "volksgemeinschaft“ aufgehen zu lassen und dem faschistischen darstellungswillen unterzuordnen, fand vielerlei ausdrucksformen.
während die gestaltung offizieller staats- und parteibauten von oberster stelle (der gröaaz gab persönlich die rahmenbedingungen vor) diktiert wurde, war die „blut- und boden-architektur“ im ländlichen raum eher vage definiert und blieb einem gewissen ämterdarwinismus überlassen – häufig war nicht klar geregelt, wer überhaupt dafür zuständig war. zweckbauten zum beispiel waren zum teil ganz ausgenommen aus dem nationalsozialistischen architekturkonzept.
(diese hierarchische gewichtung spiegelt unter anderem auch die tatsache wider, dass es mehr als eine auffassung über die ausgestaltung der idee nationalsozialistischen bauens gab.)
einige sonderformen unter den bautypen können den menschenverachtenden charakter dieser idee unterstreichen: behelfsheime für ausgebombte, konzentrationslager und natürlich die flakbunker wurden akribisch geplant und waren in das gesamtkonzept des faschistischen staates eingebunden.
diese ausformung eines hochgeometrischen „schieß-doms“ sollte in das stadtbild eingebunden werden, in berlin zum beispiel in beziehung stehen zu den geplanten achsen. strategisch schon während des krieges überholt, boten flakbunker als militärische kultstätten wohl eher psychologischen schutz.
in diesem zusammenhang möchte ich auf einen fantastischen artikel** aus der zeitschrift forum wissenschaft hinweisen, deren bezug ebenso fantastisch mit einer mitgliedschaft im bdwi verbunden werden könnte - eigentlich unerläßlich für an bildung- und wissenschaftspolitik "in gesellschaftlicher verantwortung" interessierte...
________________________________
* Vgl. ns-propagandafilm das wort aus stein (pdf).
** Vgl. Henning Angerer, Betonierte Machtgesten. Architektur und Symbolik nationalsozialistischer Flakbunker, in: Forum Wissenschaft, Nr.1, Januar 2001, Bonn 2001, S. 10-13.
ansonsten:
- Nerdinger, Winfried: Baustile im Nationalsozialismus, aus: Kunst und Macht im Europa der Diktatoren 1930-1945, London/Barcelona/Berlin 1996, S. 322-325
- Mittig, Hans Ernst: NS-Stil als Machtmittel, aus: Romana Schneider/Wilfried Wang (Hg.), Moderne Architektur in Deutschland 1900 bis 2000, Bd. 3: Macht und Monument, Ostfeldern-Ruit 1998, S. 101-115
- Schönberger, Angela: Die Neue Reichskanzlei in Berlin von Albert Speer, aus: Warnke, Martin(Hg.): Politische Architektur in Europa vom Mittelalter bis heute – Repräsentation und Gemeinschaft, Köln 1984, S. 247-266
- Rodenstein, Marianne/Böhm-Ott, Stefan: Gesunde Wohnungen für gesunde Deutsche. Der Einfluß der Hygiene auf Wohnungs- und Städtebau in der Weimarer Republik und im „Dritten Reich“, aus: Gert Kähler (Hg.), Geschichte des Wohnens, Stuttgart 1996, S. 453-556
- Dülffer, Jost/Thies, Jochen/Henke, Josef: Hitlers Städte, Köln 1978, S. 3-25
- Miller Lane, Barbara: Architektur und Politik in Deutschland 1918-1945, Braunschweig 1986, S. 123-206
bauen im nationalsozialismus war mehr als nur die propagierte abkehr vom neuen bauen, das mit seiner nüchternheit der formsprache und den sozialen standards den machthabern ein dorn im auge war.
bauen im ns bedeutet mehr als die verneinung von flachdachbauten und rückkehr zum angeblich ursprünglicheren satteldach.
der begriff ns-architektur umfasst mehr als die geläufigen repräsentationsbauten. auch die funktion anderer bautypen wie siedlungen, schulen, hj-heime oder pure zweckbauten war dem leitbild des nationalsozialistischen staates unterworfen:
die absicht, das individuum ganz in der "volksgemeinschaft“ aufgehen zu lassen und dem faschistischen darstellungswillen unterzuordnen, fand vielerlei ausdrucksformen.
während die gestaltung offizieller staats- und parteibauten von oberster stelle (der gröaaz gab persönlich die rahmenbedingungen vor) diktiert wurde, war die „blut- und boden-architektur“ im ländlichen raum eher vage definiert und blieb einem gewissen ämterdarwinismus überlassen – häufig war nicht klar geregelt, wer überhaupt dafür zuständig war. zweckbauten zum beispiel waren zum teil ganz ausgenommen aus dem nationalsozialistischen architekturkonzept.
(diese hierarchische gewichtung spiegelt unter anderem auch die tatsache wider, dass es mehr als eine auffassung über die ausgestaltung der idee nationalsozialistischen bauens gab.)
einige sonderformen unter den bautypen können den menschenverachtenden charakter dieser idee unterstreichen: behelfsheime für ausgebombte, konzentrationslager und natürlich die flakbunker wurden akribisch geplant und waren in das gesamtkonzept des faschistischen staates eingebunden.
diese ausformung eines hochgeometrischen „schieß-doms“ sollte in das stadtbild eingebunden werden, in berlin zum beispiel in beziehung stehen zu den geplanten achsen. strategisch schon während des krieges überholt, boten flakbunker als militärische kultstätten wohl eher psychologischen schutz.
in diesem zusammenhang möchte ich auf einen fantastischen artikel** aus der zeitschrift forum wissenschaft hinweisen, deren bezug ebenso fantastisch mit einer mitgliedschaft im bdwi verbunden werden könnte - eigentlich unerläßlich für an bildung- und wissenschaftspolitik "in gesellschaftlicher verantwortung" interessierte...
________________________________
* Vgl. ns-propagandafilm das wort aus stein (pdf).
** Vgl. Henning Angerer, Betonierte Machtgesten. Architektur und Symbolik nationalsozialistischer Flakbunker, in: Forum Wissenschaft, Nr.1, Januar 2001, Bonn 2001, S. 10-13.
ansonsten:
- Nerdinger, Winfried: Baustile im Nationalsozialismus, aus: Kunst und Macht im Europa der Diktatoren 1930-1945, London/Barcelona/Berlin 1996, S. 322-325
- Mittig, Hans Ernst: NS-Stil als Machtmittel, aus: Romana Schneider/Wilfried Wang (Hg.), Moderne Architektur in Deutschland 1900 bis 2000, Bd. 3: Macht und Monument, Ostfeldern-Ruit 1998, S. 101-115
- Schönberger, Angela: Die Neue Reichskanzlei in Berlin von Albert Speer, aus: Warnke, Martin(Hg.): Politische Architektur in Europa vom Mittelalter bis heute – Repräsentation und Gemeinschaft, Köln 1984, S. 247-266
- Rodenstein, Marianne/Böhm-Ott, Stefan: Gesunde Wohnungen für gesunde Deutsche. Der Einfluß der Hygiene auf Wohnungs- und Städtebau in der Weimarer Republik und im „Dritten Reich“, aus: Gert Kähler (Hg.), Geschichte des Wohnens, Stuttgart 1996, S. 453-556
- Dülffer, Jost/Thies, Jochen/Henke, Josef: Hitlers Städte, Köln 1978, S. 3-25
- Miller Lane, Barbara: Architektur und Politik in Deutschland 1918-1945, Braunschweig 1986, S. 123-206
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