Sonntag, 13. Dezember 2009
worum es geht: interrogation

was mit computern
referrerspam.
das wirft fragen auf: wer tut so etwas - und kann man damit wirklich geld verdienen?

was erzählt man dann seinen nachbarn auf die frage nach dem lebensunterhalt?

mit der wahrheit dürfte man ähnlich beliebt sein wie mit einer arbeitsstelle in der tierkadaverwertungsanstalt.

"och ich? ich mach was mit tieren!"

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Mittwoch, 9. Dezember 2009
worum es geht: leidige chronistenpflicht

frite's


nur eine weitere kapostrophe...

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Montag, 7. Dezember 2009
worum es geht: mobilität

auto/psi: renault grand scénic III
[testdrive]

vorweg: ich bin ein ausgesprochener freund französischer automobile.



ja, ganz hübsch.
kommt vom design an den scénic II nicht ran, der war mal was besonderes. aber wie ich schon andernorts schrub:
seitdem die gestaltungsabteilung von renault nach dem atemberaubenden avantime, dem fantastischen vel satis und dem immer noch grandiosen megane II von ghosn den pöter versohlt bekam, ihr job sei es nicht nur designpreise einzuheimsen sondern gelegentlich auch ein auto zu verkaufen, geht dort die furcht um.
da müssen jetzt also die marketingstrategen experimentieren, denn irgendeiner experimentiert da immer.
und ich bin ja schon froh, dass es nicht mehr die mechatroniker sind, die für das 2003er elektronikdebakel verantwortlich sind;-/
schade aber auch.



ein kleiner espace, die sache mit den sieben sitzen (seit 2004) ist ganz ordentlich, wurde aber auch mal zeit - schließlich hatte man zusammen mit vw (touran, 2003) über jahre verschlumpft, dem oft zu unrecht viel geschmähten opel zafira (1999) etwas auch nur annähernd ähnlich innovatives zur seite zu stellen.

aber zurück zu diesem modell:
der platz ist ok, aber nicht gerade üppig (was bei den abmessungen dann doch etwas überrascht), ohne park-distance-control kann man schon mal einen recht langen hals beim rangieren bekommen, so wahnsinnig übersichtlich ist der wagen nach hinten nicht.

die sache mit der zugangskarte("keycard") ist nur kurz irritierend, schnell gewöhnt man sich daran, den motor mit einem start/stopp-knopf an oder aus zu schalten.
auch die elektrische handbremse funktioniert ohne nachdenken (und im einklang mit "stopp" auch sinnvollerweise automatisch)
gerne wird man ansonsten von einem der gefühlten achtundreißig systemgeräusche an das eine oder andere erinnert.

das audiosystem (zu leise!) und die bordeinstellungen sind erstaunlich spartanisch und vorsichtig gesagt ...wenig intuitiv - der frickelige lenkradsattellit reißt es auch nicht mehr raus.
mit dem klimasystem bin ich auch in jeder hinsicht nicht warm geworden (zehn grad unter null sollte es schon können, und zwar schnell.)



wer genau ist derzeit bei renault eigentlich verantwortlich für den schließwiderstand bei den heckklappen?
nur mit schier herkulischer kraft ist die blöde klappe (wenigstens griffmulden an zwei seiten) wieder in den ursprungszustand zu befördern. [beim laguna bin ich neulich anfänglich schlicht gescheitert.]
für kleine franzosen kann das nix sein. oder ist es der dezente hinweis darauf, dass man bestimmt für nur ein paar hundert euronen mehr eine elektrische schließhilfe bekommen hätte?

wir langweilen uns miteinander. mir ist schon klar, dass dies keine sportlimousine ist, aber das sechsganggetriebe ist hier nun wirklich fehl am platze. mal ganz abgesehen davon, dass ich noch niemals derartig unkommod bei 190 abgeregelt worden bin - der motor ruckelt plötzlich, als würde einfach die benzinzufuhr gekappt. so etwas habe ich noch nie erlebt, ausgesprochen unelegant.

wenn das wirklich mein auto wäre und ich hätte irgendetwas um zwanzigtausend euros dafür bezahlt, wäre ich in regelmäßigen abständen weiß vor wut - weiß wie die schneelandschaften vor ein paar tagen, die mich von so einigem ablenkten.


schwarzwald, bevor jemand fragt

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Donnerstag, 3. Dezember 2009
worum es geht: konsum

durch/zug: entzug
der mann schlenkert eine tragbare beschallungsanlage, die frau zieht einen großen trolleykoffer; in ihrer linken hand baumelt eine transparente tüte mit zwei grünen flachmännern und einer schachtel marlboro. sie hat ihr bier gerade weggestellt, er hat seins noch.
es ist zehn uhr morgens.

ich gehe weiter und wandere hin und her, wir drei sind alleine auf dem gleisabschnitt. die beiden sprechen etwas zu laut miteinander, die frau ist aufgewühlt und hat eine grüne flasche angesetzt.
gleich kommt die bahn, fahren sie zur alki-szene am bahnhof? dort habe ich zumindest sie schon einmal gesehen, sie trägt auch heute die auffällige jacke - und so viele frauen sind dort nun mal nicht.

sie redet auf ihn ein und er wehrt ihre aufregung mit schwerer zunge ab. "natürlich tust du das für dich"
sie hat sein gesicht in ihren händen und ein schmerz steht in ihrem gesicht, in dem sich auch schon vorher einige harte zeiten abgebildet haben.

sie steigen nicht am bahnhof aus. nicht heute. der koffer ist für eine andere reise.
sie fährt in den entzug und weiß: wenn es klappt, kommt sie nicht zurück. nicht zu ihm. das versucht sie ihm gerade zu sagen.
langsam und bedächtig nimmt er ihre hand und versteht nicht.
"ich will nicht mehr darüber reden und viele worte machen. hinterher falle ich nur wieder auf den arsch. bin ich letztes mal auch." ältere herrschaften drehen sich empört bis verstört um, der halbe wagen riecht nach hochprozentigem. sie will nicht reden und spricht doch panisch und ausdauernd. alkoholverlangsamt versucht er schritt zu halten und scheitert.

ich sehe ihren blick. sie hat angst.


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dies ist ein update von *plöng*
und
ein beitrag aus der serie durch/zug


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Sonntag, 29. November 2009
worum es geht: kommunikation

humbug
woher kommt eigentlich dieser begriff?

als stolzer besitzer von kluges etymologischem wörterbuch (ein frustkauf in hamburg, als ich auf einer tagung feststellen musste, dass das politische hamburg total bekloppt ist) steigt die spannung gleich ins schier unermessliche - wenn die seiten durch die hände laufen und man zwischen huckepack und humpen zielsicher mit dem finger herniederstößt.



ihr krampen.
meint ihr das ernst? also das hier:
Humbug m. stil. (< 19. Jh.). Entlehnt aus ne. humbug, dessen Ursprung nicht sicher geklärt ist.
dafür macht ihr einen eintrag? "keine ahnung, wir wissen es nicht?"
also ehrlich. sind sie schon.

aber ansonsten ein interessantes und lehrreiches buch*.
doch, ehrlich!


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* eine echte empfehlung:
Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache.
Bearb. v. Elmar Seebold. 23., erw. Auflage; Berlin, New York 1999
(ja, die paperback-jubiläumsausgabe, die jedeR hat.)

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