Montag, 21. Februar 2011
worum es geht: polit

tatort stadion
manchmal gibt es wiedergänger.
eines mäßig schönen tages saß ich auf einladung von düsseldorferInnen in einem tagungshaus in bochum und traf dort einen zukünftigen dgb-jugendsekretär, der alsbald seinen verdienstvollen posten in meiner damaligen heimatstadt antreten wollte. nur - er wusste noch gar nicht, was er da tun sollte.

da erzählte ich ihm von der ausstellung, die ich justamente in mönchengladbach gesehen hatte: tatort stadion. wie wäre es denn, wenn man so etwas in der neuen stadt umsetzen würde. wenn ihm da die kontakte fehlten, da würd ich gerne mit ein paar telefonnummern und telefonaten aushelfen, daran solle es nicht scheitern.

ich rödelte so ein bisschen hier und rödelte so ein bisschen da, schaufelte hier mal zweitausend euro frei, und dort mal tausend und steckte der vorsitzenden von xy, die doch auch mit dem fanprojekt uswusf.
nach einer gewissen anlaufzeit begab es sich also, dass ich mich still freute: ein sinnvolles und provokantes projekt in einer erstligastadt, durchaus gegen den ausdrücklichen willen des düpierten vereines, der mit sowas "politischem" nix zu tun haben wollte.

auch für den neuen jugendsekretär freute es mich, er war etwas mehr in der neuen stadt angekommen und konnte etwas mit seinem vorzeigeprojekt glänzen. nur: je näher der monat der ausstellung kam, desto weniger hörte ich von ihm. und dann war irgendwann die ausstellungseröffnung und er muss irgendwie vergessen haben, mir eine einladung zu schicken. anders kann ich mir das gar nicht erklären.

naja. ich hatte sie ja schon gesehen.

und jetzt ist sie wieder unterwegs. wenn sie also irgendwo die ankündigung sehen: tatort stadion II - fußball und diskriminierung, dann schauen sie sich das mal an. jetzt mit großem bohei und unterstützung des dfb.
war halt früher nicht alles besser.

und es bleibt die erkenntnis, dass es vielfältige methoden gibt, sich mit fremden federn zu schmücken.

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Samstag, 12. Februar 2011
worum es geht: interrogation

normal./.bekloppt
verrückte sache, dieses "unterhalten". da stellt man dann fest, dass andere leute ihr geld auch nur mit bekloppten sachen verdienen. oder mit bekloppten. oder zumindest in der dauerhaften gegenwart von bekloppten oder von bekloppten nachhaltig beeinflusster arbeitsatmosphäre.

mein problem daran ist, dass ich mir manchmal ziemlich alleine vorkomme. denn der rest der menschheit, besonders der bekloppte rest, ist oftmals von der unfehlbarkeit seiner vernunft geradezu durchdrungen.

wenn ihnen also folgendes keinen zweifel abringt, betrachten sie sich bitte als vollends optimiert für das neue jahrzehnt:

- denken sie, dass es kongresse geben sollte, die "pediatrie zum anfassen" heißen? wer denkt sich so etwas aus? achja. die selben menschen, die für "alarm im darm" verantwortlich sind. darf ich mal anfassen? ich hab da noch eine faust frei.

- glauben sie dass es klug ist, wenn eine kleine gemeinde den schulneubau einer integrierten gesamtschule im rahmen einer public private partnership in die hand eines investors gibt und diesem ein vierteljahrhundert feste einnahmen garantiert? ... naja. kann man machen.
ist es aber immer noch klug, wenn dieser investor alleine entscheiden kann, wer die schulmensa betreibt, sich selbstredend für den meistbietenden entscheidet und dieser dann sein geld nur wieder reinbekommt, wenn das essen konsequent aus dreck ohne nährwert besteht? könnte man da nicht den eindruck gewinnen, dass gerade lernbehinderte kinder ihre vielen großteils sozialisierten defizite abermals besonders perfide von genau der organisiation, die ihnen doch helfen soll, zu schlucken kriegen? zwangsinkorporiertes gesellschaftliches versagen, zum kotzen.

- finden sie es ausschließlich lustig, wenn die geschäftsführung eines überregionalen biounternehmens gerade den zweiten zuffenhausener pkw in folge bestellt? wenn sie ein kleiner ladner wären und hörten dies - würden sie da weiterhin fröhlich bestellen, ohne, dass ihnen der cutter in der tasche aufginge?
zum glück gibt es in der szene großes menschliches verständnis, schließlich fahren die brangschenkollegen alle s8 und dergleichen, wer wird denn da so...

- wundern sie sich auch darüber, dass nichtraucherInnenschutz am arbeitsplatz in der zigarettenindustrie wenig gilt? naja. eigentlich nicht, oder?
aber wenn der nichtraucherbereich der kantine eines internationalen tabakkonzerns durch ein paar grünpflanzen abgetrennt ist, wundern sie sich schon? vor allen dingen, wenn man weiß, dass einmal im jahr (nämlich vor dem besuch des oberhoschi aus der hauptzentrale), das ganze gebäude geweißt wird, weil sogar die treppenhäuser vergilbt sind?
wenn sie wissen wollen, was eine verbohrte parallelgesellschaft ist, gehen sie mal dort essen.

- und wahrscheinlich staune auch nur ich über das ergebnis, wenn menschen aus den branchen windenergie, bioprodukte, carsharing und tabakindustrie zusammensitzen und die rahmenbedingungen ihrer jeweiligen wirtschaftszweige für ein akzeptables arbeitnehmerInnnendasein abklopfen.
als da wären: vernünftige bezahlung, geregelte arbeitszeiten, menschenwürdige arbeitsbedingungen, entsprechende entschädigungen für eigene aufwendungen, adäquates feedback- und motivationswesen, klare entscheidungsstrukturen mit klaren verantwortlichkeiten. (uswusf.)
...
wenn die wände mancherorts nicht immer so gelb wären, könnte man glatt ins nachdenken kommen.

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Sonntag, 6. Februar 2011
worum es geht: musik

hip/hop: draußen nur pferde [rubberbandits, irl]
zu meiner großen freude haben meine prolligen lieblinge von "die antwoord" irischen zuwachs bekommen.

das leben in kilkenny ist auch kein leichtes... wenn man nur mal ans wetter denkt!
das letzte mal stand im reiseführer "downpours are rare" - und jetzt raten sie mal, wer dann klatschnass durch den ort gewandert ist. nach ausreichender durchweichung flüchtete ich in einen pub und bestellte in nuscheligem englisch (oder was ich dafür halte) ein alkoholhaltiges getränk (natürlich kein kilkenny, das trinkt dort niemand...) und hatte gleich einen neuen, ebenfalls nuscheligen freund ohne zähne.



irgendwie kommen sie aber eben halt auch nur von dieser insel hinter der insel, von der die leute kommen, die ich neulich auf dieser party traf. die erst dann vorbei war, als sich der erste brite zwischen die schuhe gekotzt hatte. naja. andere länder, anderes bier oder so.

den tsjekern von "die antwoord" hätt's bestimmt gefallen. wie der song wahrscheinlich auch.

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dies ist ein update zu "böser bub"
und
ein beitrag aus der serie hip/hop/rap

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Samstag, 29. Januar 2011
worum es geht: polit

das gender-tag am gendertag

[gebastelt von trouble-x]

sie können geschlechterdichotomie jetzt abschalten.


und wenn nicht, dann kommt der tatatataaaah gender bender:



ich werd das bergwerk vermissen, irgendwann.

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Dienstag, 25. Januar 2011
worum es geht: kommunikation

praktikantInnentag
neulich kam die nachricht, dass mein nächster ausflug als katastrophentourist "aus gegebenen gründen" abgesagt wird.

das ist anjatanjas praktikantinnensprech und heißt: "ich habe keine ahnung, was hier rund um mich herum passiert, aber da ich - wie ich weiß - schlauer bin als wie ihr alle, wird das schon keiner merken."
argh. die frau macht mich krank!

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