worum es geht: kommunikation

Montag, 14. September 2009

yuppiepuppies - nein danke!
rund und genudelt sitzen wir als überlebende der prenzlauer brunchkriege, von denen uns dereinst die kulturhistorikerinnen berichten werden, und unterhalten uns über die freuden der reproduktion, kommunikation im öffentlichen raum und gentrifizierung im allgemeinen.

manche sind mehr, manche weniger bei der sache.

der folgende aufkleber rückt in den focus des gesprächs:


"yuppiemuttis - nein danke!" laterne prenzlauer berg

ich äußere mein aufrichtiges bedauern darüber, dass die kritisierenden hier besonders inkonsequent seien und ich - gerade in diesem fall! - etwas mehr differenzierung jenseits der geschlechterdichotomie erwartet hätte.
schließlich seien yuppiepapis doch wohl, bittesehr, auch ein problem.

die freundin, die lange im englischsprachigen ausland war und bisher vollständig vom süßen nachtisch gefesselt, hebt den kopf aus der melone und fragt verdutzt:
- wie jetzt? du meinst so richtige kleine yuppiehunde?

- neeh! väter! und ich mein jetzt nicht den käse!

- ???

kommunikation gescheitert.

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Oh, die neue Spießigkeit.
Möglicherweise weiß man mit einer solchen Haltung dann demnächst nicht, was man wählen soll. Ein Dilemma.

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ja, ich frag mich auch schon: wer ist hier eigentlich spießig?

im zweifelsfall immer ich. mirdochegal.

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Ebenso. Ist ja eh immer eine Frage der Perspektive.

Dass ich mit meinem Kommentar nicht Sie meinte, dürfte aber klar sein.

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Irgendwo las ich
vor einiger Zeit, Spießigkeit sei en vogue. Das ist allerdings eine bereits ganze Weile her. Ich werde ja seit einiger Zeit das Gefühl nicht los, sie könnte sich längst bis zu den früher mal ach so Aufgeklärten durchgearbeitet haben.

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@mono:
läuft man mal gegen seine gewohnheit wohlangezogen durch den prenzlauer berg und rempelt in der tür eines kiosks aus versehen mit einem bionadepapa zusammen, dann kann man beide denkblasen körperlich spüren:
- ogott, schon wieder'n yuppie!
- ogott, schon wieder'n papi!
;-)

@jst:
wir reden aber nicht von der körperliche schmerzen erzeugenden bausparwerbung, oder?
ganz zu beginn war die nämlich lustig und gegen den strich gebürstet: "ist mietezahlen etwa cool?" war eine kluge frage für's produkt.
danach gab's nur noch backlash und bausparen war wieder genauso grauer perlonanzug wie vorher auch.

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Eine Spießigkeit
meine ich letztendlich, die dem Konventionellen anhängt, bei dem nicht weiter nachgedacht werden muß, weil's die anderen schon für einen richten. Und daß das unter Jungdynamischen verbreitet ist, die sich avantgardistisch unifomieren, aber intellektuell die Nachhut bilden.

Ich habe das mehr oder minder fragend erwähnt, da es mir mittlerweile gegeben ist, bestimmte Umgebungen meiden zu dürfen. Dazu zählt sicherlich der Großraum Käthe-Kollwitz-Platz, dessen Bevölkerung zu großen Teilen sich gerne dorthin bewegt, wo gesellschaftliche Überlegenheit anerkannt und man unter sich ist.

Das mit dem unkuhlen Mietezahlen war tatsächlich geschickte PR, mit der man die Idealfälle abholen konnte.

Der Käse-Link funktioniert nicht!

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lesen sie dazu die ausführungen des herrn monopixel weiter unten.

jetze aber!

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Wäre das Gegenstück zu Yuppiemuttis nicht Yuppievatis?

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rasselt da etwa irgendwo leise eine haarspaltmaschine?
;-)

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doch, ist so. mama und papa sind nette wesen, als mutti und vati bezeichne ich uns, wenn wir in birkenstocks sonntagsbraten machen.

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DAS HÄTTE ABER DOCH DIE POINTE VERSAUT!

(braune cordpantoffeln sind dann aber ein muss.
vielleicht kommt das noch.)

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Als wir unser Haus renoviert oder wie man hier in Lichtenberg meist noch sagt, rekonstruiert haben, kamen eines schönen Samstagvormittags gegen 11 Uhr die Nachbarn um sich über den Lärm zu beschweren. Unsere Nachbarn sind Hausbesetzer (inzwischen Ex-Hausbesetzer) und haben nicht das geringste Problem damit im Sommer die Nächte mit Feiern, lauter Musik und Grillen im Hof durchzumachen.
Am Besten hat mir gefallen, dass sie die ‚Bullen’ holen wollten, wenn wir nicht sofort aufhören zu arbeiten.

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auweh. der beste, aber traurige beweis, dass sich autonome und autoritäre denkstrukturen nicht ausschließen. ansonsten fehlen mir die worte.

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gelogen, ich hab doch noch eins:
vielleicht nennte man es besser restauration, mmh?

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Sind ja eigentlich ganz nette Spießer, diese Autonomen.

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Diese ganzen rundgenudelteten Bugabooschieberinnen und diese selbstbestimmten Bionadepapas mit Ihrem Latte Macchiato Milchbart kotzen mich ja hier in diesem ehemaligen Dissidenten/Künstler-Viertel echt an, aber sowas von, daß ich hier schnellstens die Biege machen muß. Weg von soviel neuempfundener Spießigkeit, weg von den Leuten, die sich Ihre Individualität erkaufen, und die nicht nur mit Ihren Blagen-Schaukeln sondern auch mit Ihren Karossen aus München, Ingolstadt und Stuttgart die Straßen verstopfen. Die sollen doch alle weggehen. Und ich rufe auch noch hinterher "Geht wo Euer Haus wohnt!".
Danach packe ich dann meine Tasche und gehe auch. Der Prenzlberg hat nix mehr zu bieten, was einen hält.

ps. Vom Aufkleber nehme ich dann 1.000 Stück.

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vor allen dingen: es ist so schade.
das müsste doch eigentlich alles nicht so sein.
alles einfach nur etwas weniger.

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Bug-a-boo! So sieht es aus. Mittlerweile nicht nur auf dem Jungfernstieg.

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später: bugaloo im bungalow.

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