worum es geht: polit

Montag, 21. September 2009

"Von Dünnschiss und deutschen Demokraten"
eine hässliche überschrift, nicht wahr? ich kann nichts dafür.

wer sich überregional hochschulpolitisch betätigt, muss damit rechnen, dass er einstige freundInnen und gegnerInnen irgendwann mal wiederfindet auf ihrem marsch durch die institutionen.

bedauerlicherweise sind dies oftmals nicht die sozial kompetenten und umgänglichen ex-kollegInnen, sondern die abweisenden eigenbrötlerInnen, workaholics und paperschredder, die ihre karriere gelegentlich bestens planen.

und manchmal bedauert man zutiefst, nicht rechtzeitig die notbremse gezogen zu haben. ich hätte es gekonnt, wir hätten es gekonnt. denn ich war nicht der einzige, der fast einen herzinfarkt bekam, als nele hirsch bei einem von ihr organisierten studentischen kongress in jena die angemietete partylocation präsentierte: eine "traditionskneipe" mit verbinderbildern an der wand und einer lebensgroßen figur in der ecke mit einer sagenwirmal ...feuerwehruniform. wir haben uns dort sehr wohlgefühlt, besonders mit unseren bisherigen erfahrungen. gut, es war nicht die grüne tanne, aber fast.
das war kein faux-pas, das war ein no-go. man hätte sie sofort wegbeißen müssen. aber man war ja friedlich, man wollte den engagierten jungen menschen keine steine in den weg werfen.
der hirsch wurde vorsitzende und hat den verband so gespalten wie niemals jemand zuvor, davon hat er sich bis heute nicht erholt.
interessanterweise waren immer alle anderen karrieristen oder dumm"konnten dem theoriebelasteten diskurs nicht folgen, der an universitäten vorherrscht". nur saß die nele hinterher im bundestag und die anderen, ja, die waren wohl zu dumm dafür.

und jetzt der naglermike. der kam dann nicht in den vorstand - und war doch kein opfer der quote oder der nrw-mafia, wie er und besonders die seinen (s.o.) nicht müde wurden zu beklagen.
nein. wenn man in einem tendenziell linken verband in den vorstand will, empfiehlt sich eine deutliche position zum verbindungsfilz vor ort und dann kann man kurz nach der sachsenwahl 04 auch nicht das schreckliche ergebnis mit den 9% für die npd achselzuckend als demokratisches ergebnis beiseite schieben.
doch, kann man - wenn man mike nagler heißt. und dann erklärt sich auch, was der verdiente recke im zweifellos edlen kampf gegen die privatisierung öffentlichen eigentums mit "wahrem pluralismus" meint.

die einzige frage, die sich mir (bei aller sonstigen kritik am generellen rekrutierungsverhalten von parteien) wirklich stellt:
nimmt "die linke" eigentlich jedeN?

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Meine Fresse, was für Leute. Ich habe zwar während meines Studiums Anfang der 80er auch allerlei wirre Studiosi bei politischen Aktivitäten genießen dürfen (von RAF-Sympathisanten bis Pädophilierechtfertiger), aber Burschenschaftler waren denn immerhin doch tabu. Diese ‚Offenheit’ gegen Rechte scheint etwas Neues zu sein? Selbst wenn man grenzenlose Naivität unterstellt, erklärt das ja nicht wirklich solche Haltungen. Haben Sie sich mit diesen beiden Vögeln intensiver unterhalten?

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lassen sie es mich so sagen: mein bedarf nach kontakt ist ausreichend gedeckt.

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JA
solchen bin ich auch begegnet...achja war ja euch der gleiche Verband ;)

Ja ich glaube die sogenannte "Linkspartei" nimmt in der Tat jede/n. Wenn es um die Haltung zu Nation, Verbindertum, Alltagsrassismus und weitern ,nicht nur deutschen, Tugenden geht.
Allein das Drama bestimmt den Selektionsmechanismus dieser, sagen wir mal, politischen Organisisation. Wenn ich mir anschaue wer da so landet...dann gehts darum dicke Fresse zu haben, Solidarität zu schreien und alle Ausländer bitte auf den nicht ganz so grünen Wiesen stehen zu lassen. (Natürlich gibts da Ausnahmen, das sind dann meißtens ehemalige WASG Menschen).
In der Politik gehts dann doch noch darum, wer den Dicksten mackiert kommt weiter, und sei es weil mensch die Nasen leid ist und sie nach oben lobt. (oft in eigenen Reihen gesehen).

ZUm Schluss ergötze ich mich mit der Erinnerung daran, wie ein nicht unerheblicher Teil einer Juso-HSG große Augen bekam, als ihre potentielle AstA-Vorsitzende (die ich sehr schätze) auf einer Koalitionsitzung auf die grüne Nachfrage ob sie einer Parteiangehöre "Ja Die Linkspartei" antwortete.

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ist ja nicht so, als kennte ich nicht auch einige sehr fitte (und nette) menschen aus der gegend. muss man ja auch mal sagen.
ich hab hier auch noch einen anderen kandidaten im blick. sehr nett soweit, aber total verpeilt. wenn er nicht mehr so viel kifft wie damals, wird das vielleicht noch was.
(aber auch hier: wer macht so jemanden zum lt-kandidaten? da muss es doch "fähigere" geben)

[edit:] oh ich sehe gerade, dass er nach einer abgelaufenen landtagswahl mal wieder abgetaucht ist. schade.

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Indeed!
Ich denke auch das es diese geben muss!
ABER wenn wir fähige Leute immer dranne ließen, dann wäre hir bald die Hölle los! Mensch stelle sich mal "fähige" Politik vor! Ne,ne in unserer Ochtokrateia (Herrschaft des Pöbels) wollen die Leute von den selben Deppen verarscht werden, wo wie sie selber seien tun, gell?! Organized Hypocrisy nennt das der/die PolitologIn z.Z.a.D. .

..trotzdem ne schöne Vorstellung, wenn nicht immer nur die Schreihälse bevorzugt würden...

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du utopist.

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Ich fürchte,
es gibt eben keine fähigeren Leute, sonst wären sie an deren Stelle im Bundestag. Mein Eindruck ist, dass die Karrieristen ohne verlässliche politische Einstellung in die Politik drängen. Ich frage mich gerade, ob das bei allen Parteien so ist, oder ob die Linke da ein größeres Problem als die anderen Parteien hat?

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es gab ein riesiges personelles vakuum bei der partei, das alles potential einfach weggesaugt hat, auch jusos haben in großen scharen ihr heil gesucht.
hätte man seinerzeit neugegründete ortsverbände akkreditieren lassen, hätte die partei heute wohl nur halb so viele aktive mitglieder. (andererseits wäre ihnen das elend in hamburg erspart geblieben...)

vielleicht aber auch bringt lediglich die hochschulpolitik nur mediokres material auf den markt;-)

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ganz ehrlich, ich wuerde auch gerne als karrierist ohne verlaessliche politische einstellung in die politik draengen. leider bin ich zu faul. aber wenn mich jemand fragen wuerde, was ich am allerliebsten auf der welt waere, wuerde ich antworten: "bundesbildungsministerIn".

leider bin ich weder sonderlich laut, noch sonderlich opportunistisch. und selbst die linke wuerde mich nicht wollen. und dabei wuesste ich doch. wie geht...

(im nebenberuf waere ich dann nationalfuppestrainer)

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"bundesbildungsministerIn"
ach, was waren das zeiten, als wir tante edelgard noch hatten.
die hat nachts um eins noch im büro angerufen: wir sitzen hier grad noch über [...] - was sollen wir da denn jetzt am besten machen?"

aber im schröder-regime hatte sie keine chance.

(trainer ist ok. also für die männermannschaft.
die frauen können ja wohl kaum besser...)

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tante edelgard hat bei ihnen angerufen? ich bin beeindruckt! ich wuerde sie auch anrufen, wenn ich bundesbildungsministerIn waere. versprochen. vielleicht koennen sie da was fuer mich drehen.

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wenn sie unter einem basta-kanzler dienen, bleiben sie lieber einfach im bett. nehmen sie geld und dienstwagen, fahren sie mit beidem möglichst weit weg und machen sie sich eine schöne zeit. (auto nicht klauen lassen!)

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schon gar nicht so kurz vor der wahl!

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ich sehe eine große karriere für sie.

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ich habe gerade pastinake eingekocht, an meinem kinderwagen ist ein bioladen-luftballon und auf meinem t-shirt ist ein kotzefleck. mein tipp ist: der zug ist abgefahren. aber was soll's. alles fuer den generationenvertrag.

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"willkommen bei den grünen"
*prust*

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scheisse, genau das hatte ich auch mit schrecken gedacht...

ich trage gerade sogar birkenstocks. aber drinnen, da ist das in ordnung.

(heute habe ich uebrigens mein neues oberfeindbild in muttikreisen gefunden: die oeko-bugaboo-mutti. das sind die allerschlimmsten. findet man in grossen scharen im biosupermarkt. und die kinder heissen immer karla oder milo. immer. ich koennte kotzen. besser wieder bei aldi kaufen.)

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überlassen sie ihnen nicht kampflos das feld! lassen sie mich nicht allein zwischen frischem feldrettich und vorzugsmilch!

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ich bin mir ja immer gar nicht so sicher, ob nicht das einzige, was mich von den damen unterscheidet,meine abneigung ist.vielleicht wuerden sie mich gar nicht als "gute" erkennen...

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die klamottenauswüchse sind mir egal, das ist eh mal so, mal so. dafür gibt es mich auch in zu vielen verschiedenen varianten. das verhalten aber, daran kann man leute schon erkennen. und der totalen muttertion in der öffentlichkeit scheinen sie nicht anheim gefallen zu sein.
(ui, wir kommen aber auch grad wieder von pontius zu pilatus. von nele hirsch über edelgard bulmahn zu bugaboo. oha.)

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falaffelmafia gibt sich nie geschlagen!
Die westdeutsche Ostalgikerin ist zu allem Hohn nun auch noch Direktkandidatin in meinem Heimatkreis, würgh!
Wer links genug ist, darf auch mobben!

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ich war ja neulich beim gysi. man könnte den ja wählen, wenn man dann die partei nicht dazu bekäme.
diese immer noch vorhandene mischung aus weststalinos und ddr-funktionselite ist für mich einfach furchteinflößend...

(da mag man sich glatt zurückmelden, um jemand anderen zu wählen, mmh?;-)

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ot: hier schlimmerick
ein hirsch aus dem türmchen von jena
sagte so: ich geh'ma
in die politik
doch das war kein glück
es fehlte wohl doch das thema.

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