Donnerstag, 4. Februar 2010
worum es geht: miscellaneous

sozialer abstieg
gestern noch in aller munde, heute kehrwoche.




so hatte sich die witwe kliko ihren lebensabend aber nicht vorgestellt!

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Donnerstag, 28. Januar 2010
worum es geht: polit

ehrensache
die 25-jährige aishe y. (name geändert) hatte eine beziehung mit einem zwanzig jahre älteren mann ihres kulturkreises, man traf sich in absteigen, alles heimlich, man weiß ja, wie das so läuft. die familie durfte natürlich nichts erfahren.
und verheiratet war er auch noch.

nach einer gewissen zeit kommt alles raus: aishe war zwischenzeitlich erfolgreich zwangsverheiratet worden, der ehemann, ein dubioser geschäftsmann, tobt und will sich rächen - man hatte ihm eine mogelpackung untergeschoben: die jungfräulichkeit der braut ist schließlich ein hohes gut in dieser gesellschaft.

die unglückliche aishe versuchte so zu tun, als habe man ihr gewalt angetan, da war ihr das hemd näher als die hose. äh, nunja.
allerdings stellte sich raus, dass das alles doch vor der eheschließung passiert war - und dann auch noch freiwillig, also war die familienehre auch noch beschmutzt und die ganze chose mit der rache und der ehre geht über auf den vertreter ihrer familie, also den GROßEN BRUDER.
es kam es wie es kommen musste:
schlimme schießerei auf offener straße.

interessant dabei finde ich natürlich, dass die "ehre" der frau sich als eine reine sexual- und geschlechtsehre darstellt und die verteidigung derselben selbstredend von einer männerhand in die andere gegeben wird; die "familienehre" kann von der frau zwar verletzt, aber nicht behauptet werden, die frau ist sofort unsichtbar, noch bevor sie hätte handeln können; es geht ausschließlich um den beschädigten besitz

aber das ist eben ein anderer kulturkreis, die sind halt alle etwas heißblütiger, wirklich zivilisiert ist natürlich schon was anderes. und dass die frauen da gar keine rechte haben ist natürlich empörend. arme aishe.







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V



















liebe leserInnen, sie haben es sicher schon geahnt, aishe heißt in wirklichkeit margaretha gaup, der lüsterne ältere herr ist der hauptmann joachim von levetzow und wir schreiben das jahr 1904 in berlin.
noch gar nicht sooo lange her.
und gar nicht mal so weit weg.
und das sind nur die gerichtsfesten fakten für die große stadt. da möchte man über das sittsame landleben gar nicht erst ins munkeln kommen...


und ich danke ute frevert für erhellende einblicke in die sozialanthropologie: Ehrenmänner. Das Duell in der bürgerlichen Gesellschaft, München 1991, s.224ff

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Samstag, 23. Januar 2010
worum es geht: konsum

fußball und nationale identität in europa
da ein lieber freund ganz offenbar zu viel freizeit hat und also nebenbei noch hübsche bücher schreibt und rausgibt, müssen sie alle - jetzt wo das buch schon mal da ist - das auch gefälligst kaufen:

"Ein Spiel dauert 90 Minuten. Meistens jedenfalls. In seiner diskursiven Verlängerung kann ein Fußballspiel noch über Jahrzehnte nachwirken. Als Objekt der Kulturproduktion wird es hier als Friedensstifter, dort als Kriegsauslöser, hier als Separationsinstrument, dort als Gründungsmythos eines ganzen Volkes gedeutet.
In jedem Fall findet auch der globalisierte Fußballsport weiterhin in einer nationalen Hülle statt. In neun Einzelfallstudien, von Schottland über Katalonien bis Österreich, werden in diesem Band sozialwissenschaftliche Antworten auf die Frage gesucht, welche Identifikationsmöglichkeiten ein im Prinzip antinationales Spiel der Nation bereitstellt."

so sieht's doch mal aus.

nette leute, die diesen artikel gekauft haben, kauften auch den anderen

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Dienstag, 19. Januar 2010
worum es geht: getier

wer da?


weiter an der rätselfront:
wer war da zu besuch auf der terrasse?

jetzt zeigt sich, wer das schlaue buch vom fähnlein wieselschweif
(oder vergleichbares) seinerzeit mit inbrunst studierte....

->update

->lösung

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Freitag, 15. Januar 2010
worum es geht: leidige chronistenpflicht

das kommt einem doch spanisch vor!
bei allem elend, das das viel gebeutelte haiti mal wieder heimsucht: die insel, auf der sich haiti befindet, heißt - hispaniola.

und nicht "karibikinsel haiti". (niemand verlangt optional die originalschreibweise "haïti" mit trema!)
immer und immer wieder wird dieser blödsinn durch die welt getrötet.
niggemeier, übernehmen sie!

der nachbar, mit dem sich haiti die insel teilt, heißt nämlich dominikanische republik, von touribomberbesatzungen oft liebevoll "domrep" genannt.
und da komme ich nicht umhin, die geschichte von der herzensguten, aber nunja, eben blonden friseurin (seufz!) zu erzählen, die sich vor vielen jahren mit mir und anderen zusammen ein paar euro in einem musikgroßhandel dazu verdiente.

freudestrahlend wurden die diesjährigen urlaubsziele ausgetauscht:
- "domrep!"
der bösartige kollege:
- "wo ist das überhaupt?"
- "öh, weiß ich auch nicht"
bösartiges grinsen.
dann nach langem schweigen der jetzt nachdenklich gewordenen kollegin:
- "was für eine sprache spricht man dort eigentlich?"
der bösartige kollege:
- "dominikanisch!"
- "oh! aber ich kann doch gar kein dominikanisch! eigentlich kann ich nix anderes wie deutsch."

wiederbelebung des bösartigen kollegen.

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