Dienstag, 5. März 2013
worum es geht: polit

diskurshegemanie
nachdem ich neulich erleben durfte, wie irgendwelche gendervögel versuchten auf einer lima regional presseworkshops zu okkupieren und diese ausschließlich unter der maßgabe sprachlicher gleichberechtigung zu penetrieren, konnte ich den nur schwer unterdrückten wutausbruch des vorturners doch fast ganz gut verstehen: hier handele es sich wohl - so der referent mit etwas zusammen gekniffenen zähnen - ganz offenkundig um einen der sichtbareren unterschiede zwischen marxistischer und bürgerlicher wissenschaft. nach der pause waren die dann weg. ist ja auch super: wenn nicht alle darüber reden, worüber ich reden will, missioniere ich eben woanders.

vielleicht dann gleich weiter auf das nächste no-border-camp?! da kann man dann roma erklären, dass das grillen von fleisch ja wohl struktureller antisemitismus ist. oder komme ich da jetzt durcheinander?

fest steht allerdings, dass seit dem aufkommen der ersten der aktuellen vermeintlich linken religionen und ihren zum teil albernen und irritierenden begleiterscheinungen politische meinungssysteme zum teil immer hermetischer geworden sind. das ist natürlich beim meinunghaben viel einfacher, bekanntermaßen führen berührungen mit anderen systemen nur zur irritation... und unter sich kann man foucault und butler schließlich viel besser falsch verstehen.
diese zutiefst bürgerliche, weiße, privilegierte und verbalradikale jugend ist ausschließlich interessiert an hegemonialen begriffsdiskursiven, dafür aber vollständig solidaritätsfrei mit echten individuen. langsam beginne ich echt zu verstehen, was "nebenwiderspruch" bedeuten kann.

das soll jetzt gar keine jugendschelte sein, früher war schließlich auch immer wieder mal scheiße, aber das hier ist gerade eben die aktuelle scheiße.

zitat des monats in diesem zusammenhang:
"[...] der Dekonstruktivismus arbeitet zunächst einmal nur heraus, dass viele als "objektiv" vorausgesetzte Sachverhalte so objektiv nicht sind, sondern spezifisch aus der Position der positivistischen Naturwissenschaft oder heterosexueller weißer Männer betrachtet werden,dass ihre Wahrheit sich aber erst erschließt, wenn andere Perspektiven einbezogen werden. Letztendlich wird Wissenschaft dadurch sogar exakter und präziser. In den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften ist der "linguistic turn", der sich seit Foucault und Butler vollzogen hat eine inzwischen selbst schon wieder historische Wende, die Voraussetzung heutiger Theorie und Praxis ist. Nur verlangt das Alles harte und sorgfältige Arbeit am Begriff. Was Lantzsch und Momo und Solche machen ist

1) die dekonstruktivistischen Begriffe zu Klischees, Stereotypen und Schlagwörtern zu reduzieren

2) die eigentlich dem Nichtidentischen Raum gebende dekonstruktivistische Perspektive gleich wieder einzureißen, indem diese identitär aufgeladen wird

und 3) das alles auf eine reine Sprachebene zu ziehen, auf der dann mit der für Orthodoxe typischen völligen Humorlosigkeit Kämpfe um das Wahre, Schöne und Gute geführt werden.


Das hat alles mit den Theorien von Foucault, Butler usw. nicht mehr viel zu tun. Ist eher so ein Modesujet übermoralisierter höherer Töchter und Söhne."
gibt ja eigentlich nicht viel hinzuzufügen, aber jetzt ist es doch passiert (s.o.)
ich habs ja eigentlich vermeiden wollen. neulich berichtete mir einer der begeistertsten anti-d-renegaten meiner ehemaligen "szene", dass derlei sprachmagie vielleicht doch nicht so zielführend sei. da darf man ja hoffen.

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Donnerstag, 6. Dezember 2012
worum es geht: polit

Demokratie oder Diktatur


es ist zum verzweifeln.

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Donnerstag, 25. Oktober 2012
worum es geht: polit

„Mein Opa ist aus Iskenderun...“
anlässlich meines letzten beitrags möchte ich mal ganz praktisch auf die grenzen der festung europa hinweisen. und was der grund dafür sein könnte, warum menschen ihr zuhause verlassen um eben dorthin hinzugehen.

in diesem blog, das ich ihnen dringend zur lektüre ans herz legen möchte begleiten zwei journalisten syrische flüchtlinge aus dem bürgerkriegsgebiet bis nach deutschland.
nicht ganz einfach, in dieser region überhaupt zu agieren, da muss man sich schon eine gute geschichte (mit bart;-) ausdenken („Mein Opa ist aus Iskenderun...“) - meines erachtens ein mutiges unterfangen.



derzeit sind sie in hatay und besuchen flüchtlingslager, treffen auf unverhohlen auf türkischem gebiet operierende syrische milizen und bloggen zeitnah, ach was, quasi live! ihre erlebnisse.
(...und kommen hoffentlich mit heiler haut zurück!)



flüchtlingssolidarität jenseits von entindividualisierten hegemonialen begriffsdebatten.

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Dienstag, 23. Oktober 2012
worum es geht: polit

german dream
so schnell werd ich die bilder nicht vergessen. zwanzig jahre und zwei monate ist das jetzt her, und vor zwanzig jahren war man schon wieder bei der tagesordnung, den "asylkompromiss" vorbereiten.

viele wissen das gar nicht mehr und einige, fiel mir neulich auf, können das gar nicht wissen.

ein dicker brocken film. aber irgendwelche snippets können das heute nicht mehr darstellen, was da eigentlich passiert ist. und warum.



hab ich mal so 2005/06 irgendwo ins netz geschrieben:
auch wenn (mir) die erkenntnis unangenehm ist: die idee einer rassisch reinen volksgemeinschaft ist anscheinend tief verwurzelt in der deutschen mehrheitsbevölkerung . trotz aller wohlmeinenden - und entlarvenden - beteuerungen, bleiben die leitlinien der nürnberger rassegesetze soziale realität.
man könnte manchmal schier an seinen mitmenschen verzweifeln.
....
die biologistische sicht ist erschreckend: dass sich menschen von abweichendem äusseren in diesem land nicht wohlfühlen, liegt ja nicht ganz unwesentlich an der tatsache, dass die idee einer rassisch reinen bevölkerung immer noch tägliche realität ist. die daraus resultierenden projektionen sind soziale praxis und die vorliebe für indisches essen keine genetische disposition.
kann ich auch nichts von zurücknehmen.

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Sonntag, 19. Februar 2012
worum es geht: polit

supergau.ck
ogottogott

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Sonntag, 12. Februar 2012
worum es geht: polit

ich kann das system nicht leiden! [dorottya, hu]
nicht ausschließlich um einem seit längerer zeit anhaltendenden Ohrwurm zu entfliehen möchte ich ihnen hier die musikalische untermalung der noch wenig gefestigten außerparlamentarischen opposition in ungarn vorstellen.


der klick auf "cc" offenbart die englischen untertitel

dorottya karsai ist soziologin und drückt hier mal grundsätzlich ihr unbehagen gegenüber einem system aus, das nur die skrupellosesten an die macht bringt: egal, ob das die neoliberalen mszp-sozialisten waren, jetzt der viktator und seine neoliberalen fidesz-orbanisten oder - wenn es in zukunft richtig schlimm kommt - die vollends menschenverachtenden faschisten von "jobbik" sind. (ich muss das in anführungszeichen schreiben, da es doch tatsächlich "die besseren" bedeutet.
edit: etymologisch auch "die rechteren" [jobbra=rechts])

derzeit verlassen mehr junge menschen das land als nach dem wirtschaftlichen zusammenbruch in den neunzigern, als innerhalb kürzester zeit die hälfte aller arbeitnehmer*innen ihren job verloren - auf der flucht vor einer hemmungslosen ochlokratie, die sich mit nichts anderem beschäftigt als ihrem aufstieg in die dzsentry (gentry), einer bevölkerungsschicht, die es historisch so gut wie gar nicht in ungarn gibt (es gibt ja nicht mal wirklich ein eigenes wort). und wenn das nicht klappt, muss ja irgendjemand schuld sein, die roma, die arbeiter (gewerkschaften), die kommunisten, die juden, ausländische kräfte (weltverschwörung!), uswusf... ein ganzes land gefangen in missgunst und schuldzuweisung, schlimm für die paar vernünftigen, die einfach nur in ruhe leben und leben lassen wollen.

wer sich etwas mehr für die aktuellen vorgänge interessiert, dem empfehle ich neben der deutschsprachigen internetzeitung* "pester lloyd" das blog vom pusztaranger mit seiner unerschöpflichen sammlung von vorkommnissen aus "ungarn", wie es ja jetzt kurz und knapp auch offiziell heißt. das "republik" ist jüngst aus der verfassung gestrichen worden.

*es mag hier gelegentlich berechtigte kritik am journalistischen standard geben, aber ich bin froh, dass es überhaupt noch kritische informationen auf diesem kanal zu lesen gibt. der traditionsreiche titel hat mich für geraume zeit auch als printausgabe begleitet und mit schmerzen sah ich den laden aus der falk miksa utca (wie passend: der straße im zweiten bezirk, die nach dem mann benannt wurde, der "sissy" ungarisch beibrachte) um die jahrtausendwende immer wirtschaftsliberaler werden (bishin zu peinlichen verneigungen vor irgendwelchen honoratiorenclubs), bis er sich letztlich ganz aus dem blätterwald verabschiedete.
jetzt wenigstens wieder mit politischer schärfe im netz zu haben.)


dies ist ein update zu "boldog a karcsonyit"
aber auch
ein beitrag aus der serie hip/hop/rap

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Samstag, 7. Januar 2012
worum es geht: polit

"wir sind die niedersachsen, ...

...hirnverbrannt und krumm gewachsen"

ach wulffi. es hätte doch alles so schön werden können mit uns.
zusammen mit einem bekennenden kommunisten hatte ich mich - also wir uns - darauf geeinigt, dass wir den christian als harmlosen frühstückspräsidenten sehr viel besser finden als den neoliberalen reaktionär, den sich rotgrün seinerzeit schöngegauckelt hatte. der christian ist ein sehr guter fährentäufer, erste wahl. der kann da nicht viel kaputt machen.

wir hatten nur eine sache nicht bedacht. das "system niedersachen"
(- und ich hätte es wirklich besser wissen müssen). so aus albrecht'schem geist und von schröder geschweißt war und ist es dort einfach seit jahrzehnten üblich, genau so politik zu machen. dieser wortwörtlich halbseidenen brionibande von emporkömmlingen* aus großsprechern, ranschmierern und musikerfreunden, aus provinzaristokratie, organisiertem finanzbetrug und postenklüngel geht es halt leicht von der hand, einen tagesbefehl per mobilbox-ansage bei der örtlichen presse zu hinterlassen. dass mag auch noz- oder haz-redaktionen in den kollektiven kotau zwingen, wird aber bei egomanen wie k.d. wohl eher nicht verfangen. und so war es ja wohl auch.

ich wär ja wahnsinnig gerne bürger eines landes, wo der bundespräsident nicht von der ZEITUNG abgesetzt wird. und wenn schon, dann wüsste ich gerne, warum und wem es nützt. dieser quatsch mit seinem irre begehrenswerten klinkerhaus kann's ja wohl nicht sein.
klar, das ist nicht toll (nein, auch das haus nicht), aber dieser peinliche, von der fuckzeitung munitionierte pseudoempörte schnappatmungsjournalismus geht einen kleinen hauch übers ziel hinaus. das einzige, was hier enthüllt wurde ist das "strategische verhältnis zur wahrheit" (leyendecker) des bundespräsidenten - er kennt's ja auch nicht anders - und eben das "system niedersachsen". das könnten sich die von natur aus eher unaufgeregten einwohner*innen dieses im kleinen eigentlich ganz hübschen bundeslandes mal gründlich etwas genauer anschauen. so deutlich bekommt man das nämlich sonst nicht vorgeführt.

von mir aus können wir diesen albernen angeschossenen tanzbären behalten, vielleicht hat er ja was gelernt. da darf man die hoffnung nicht aufgeben.

und irgendwann erfahren wir sicher auch mal, was das organ der niedertracht (goldt) wirklich wollte. in ferner zukunft, wenn die würfel längst gefallen sind.


*ich freue mich aufrichtig für jedeN, die/der sich aus eigener kraft etwas eigenes erarbeitet. an dieser stelle spielt der habitus die entscheidende rolle. ich wär ja nur sehr ungern neureich, bin derzeit allerdings auch nicht in großer verlegenheit;-)

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Dienstag, 27. Dezember 2011
worum es geht: polit

omfg
reality. always stranger than fiction.



und da dachte man, alle witze seien gerissen, alle kalauer dreimal durchgekaut.

via

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Freitag, 21. Oktober 2011
worum es geht: polit

lübien
hört man ja viel von, so in den letzten tagen wochen monaten jahren jahrzehnten. von diesem lübien. (oder doch andersum?)

ich werde ihnen jetzt etwas erzählen, das wird sie eventuell schockieren, aber sie werden es schon aushalten: ich war ja immer ein stiller fan von gaddafi. der bestangezogene diktator der achtziger jahre war so ganz anders als die üblichen marionetten des kalten krieges, wie sie - von idi amin bis marcos, von pol pot bis pinochet - unheil über die ihnen von höheren mächten anvertrauten länder brachten.

die dritte universaltheorie kann man ja meinetwegen als verschwurbelten quatsch abtun, fakt ist jedoch, dass libyen nach dreißig jahren gaddafi deutlich besser da steht als zum beispiel das stets westlich orientierte ägypten nach dreißig jahren des stets von westlicher seite gehätschelten mubarak, dessen autokratisches regime sicher ebenfalls ein oder zwei verschwundene produziert hat - und auch noch lange nicht durch etwas besseres ersetzt wurde...

es geht nicht darum, unrecht aufzurechnen, aber wie dieser quartalsirre in aller öffentlichkeit den beiden anderen universaltheorien mit ihren eigenen mitteln die stirn geboten hat, ringt mir durchaus respekt ab.

irgendwie bleibt ein heftiges geschmäckle dabei, wie dieses land jetzt von oben in die freiheit gebombt wurde. die propaganda der letzten monate grenzte gelegentlich an lächerlichkeit, die gezeigten bilder können alles sein. es ist nicht so, dass ich einer freidrehenden gaddafi-administration nicht auch einen kleinen völkermord zugetraut hätte - eine bewusste manipulation halte ich nur für absolut genauso glaubwürdig. cui bono? das wird sich in zehn jahren zeigen, ich stehe derzeit etwas ratlos davor.

wenn er nicht so ein zugeknallter paranoiker (usurpator, antisemit, usw....) gewesen wäre, was hätte brother leader aus diesem land machen können...bip per capita, kaufkraftbereinigt: deutlich vor ländern wie china, indien, der türkei oder so manchem osteuropäischen land. mehr so auf dem level von russland oder erfolgreichen südamerikanischen staaten.
der erstaunliche sprung nach vorn nach der aufhebung der ganzen handelsembargos 2004 hätte das land wahrscheinlich demnächst in die region von polen und baltikum katapultiert.
aber wahrscheinlich wär mit dem reichtum der nepotismus noch schlimmer geworden. der letzte auftritt gaddafis, wie er zeternd in diesem miniauto davonfährt war ein beredter indikator für den allgemeinen geisteszustand der staatslenkung. im nachbarland führte das zu lachanfällen und wurde pantomimisch mit intensiver inhalation überdimensionierter sportzigaretten begleitet.

überhaupt hätte man sich gewünscht, dass sich der vielseitig begabte revolutionsführer rechtzeitig ein tagesfüllendes hobby gesucht hätte - allerdings kann man ihm nicht vorwerfen, er habe es nicht versucht:
die werke des lyrikers gaddafi konnte man immerhin auch in deutscher sprache kaufen. (und vor ein paar monaten konnte man es auch noch bezahlen). grüne bücher sind noch zu haben.

das einzige, was jetzt noch bleibt, ist die hoffnung, dass wir diese von ihm höchstselbst entworfene rakete...



...tatsächlich demnächst als sidekick in einem james-bond-film finden...



oder, ach nein: vielleicht können ja in nicht allzu ferner zukunft auch die schrägsten klappspaten von sachen-im fernsehen-sager den namen dieses staates mal richtig aussprechen. oder man benennt den einfach um in irgendwas, das man in ameropa leichter rausbekommt. ich mein: wofür macht man das denn schließlich? tss.

[und jetzt aber endlich syrien! der typ ist nun wirklich ein schurke - und er ist nicht mal mehr unser schurke!]

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Montag, 25. Juli 2011
worum es geht: polit

Vollpfosten und Anbaupfosten
zu norge hab ich seit jahrzehnten ein ambivalentes verhältnis, die aktuellen vorgänge lassen mich wirklich nicht kalt.

ich habe aus norwegischen mündern immer wieder mal abfälliges zum thema immigrant*innen gehört. auch die in deutschland ebenfalls gern bemühte überflutungsmetaphorik gehörte "spaßig gemeint" dazu, wenn darauf hin gewiesen wurde, dass pakistan ja menschenleer sein müsse, da alle "pakis" schon in norwegen seien.
die frage, warum man mindestens sechs monate des jahres in spanien verbringe, wenn doch dieses ganze land von ungewaschenen lümmeln bewohnt sei, blieb mir schon als kind unzureichend beantwortet.

trotzdem haben wohl auch viele norweger*innen diese form rechtsradikalen terrorismus nicht in ihrem land gesehen oder sehen wollen.
ja, in schweden vielleicht! da gibt's nazis! aber hier in norwegen, da gehört das fähnchenschwenken zur brauchtumspflege - das hat doch mit nationalismus nichts zu tun!

während ich das nichtvorhandensein norwegischer rechtsextremist*innen immer laut angezweifelt habe (dafür muss man auch beide augen fest schließen) und gegen 16:45h, als ich mit einer freundin, die in einem monat nach oslo zieht, mit offenem mund vor dem rechner hing und mir nach einem kurzcheck der rahmendaten ein "das waren nazis!" rausrutschte, würde ich daran festhalten wollen, dass das rotweißblaue fahnenmeer am 17. mai immer noch eher ausdruck von nationalromatik als ein beharren auf vorherrschaft des nordischen kreuzes ist.

und führen sie bitte mal eine strichliste, wie oft sie in der gedruckten oder gesendeten presse das wort "terrorismus" vernehmen. ja, ganz zu anfang vielleicht, da hyperventilierten ja auch noch "terrorismusexperten" auf allen kanälen. die kennen aber interessanterweise nur "islamistischen terrorismus". christlich-fundamentalistische terroristen sind hingegen verwirrte einzeltäter, auch wenn sie an einem tag mehr tote erzeugen als die raf in 28 jahren. wer seine absonderungen " gezielt an mehrere hundert E-Mail-Adressen von Rechtsextremisten in Europa und den USA" sendet ist sicher alles andere als schlecht in der szene vernetzt.
und schon wieder hab ich keine forderungen nach dem verbot von schützenvereinen oder vielleicht auch mal religionen vernommen. das wäre tatsächlich mal eine charmante wendung im diskurs...

unseren ganzen fleißigen salonislamophobikern fällt es plötzlich gar nicht so leicht, sich glaubwürdig vom internationalen rechtsterrorismus zu distanzieren. wenn nur sehr schmale blätter papier dazwischen passen, ist das auch kein wunder... da ist es auch grad erstaunlich ruhig geworden in der presselandschaft, hat man doch den lautesten rabauken immer wieder gerne ein forum geboten.
jetzt taucht das machwerk des rassisten sarrazin als theoriebildend im bekennersermon auf, ebenso wie der tolle ranzige spiegel-hofnarr broder, dessen krawallrhetorik offenbar ebenfalls locker zur extremen rechten hin anschlussfähig geworden ist. und der vollpfosten, awarenessgeil wie immer, entblödet sich nicht, den teil des sogenannten "manifestes" in dem seine ergüsse zitiert werden, ellenlang und in epischer breite auf seiner eigenen webseite abzufeiernzu dokumentieren. ekelhaft.



ich habe bild und text seinerzeit an brodaganda ausgeliehen und bin ein bisschen stolz, dort von broder als idiot bezeichnet zu werden.
vielen dank, damit kann ich sehr gut leben.

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edit: interessante links zum thema

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