Mittwoch, 6. Juli 2011
worum es geht: polit

dänen des abschieds
keine ahnung, warum sich jetzt alle so aufregen wegen der grenzkontrollen. ich bin dort schon anfang april systematisch kontrolliert worden. wie jedeR einzelne andere auch. (und ich hatte keinen kapu an!!!). ist also tatsächlich keine irre neuigkeit.

aber die doofen dänen können mir eh gestohlen bleiben, wenn die mit 14% fröhlich eine rechtsradikale partei wählen und die dann auch noch in die regierung hieven. (ich schließe nicht aus, dass das hier in d nicht auch passieren könnte. war ja in österreich auch ein riesenerfolg). dann fahr ich da halt nicht hin.

trotzdem traurig, irgendwie. (jetzt nur aufpassen, dass mir nicht doch noch ein paar dänen über das gesicht rollen.)

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Samstag, 14. Mai 2011
worum es geht: polit

bilderrätsel zur zeit [update 3]


was ist das?

oder besser:

was sehen sie hier?

legen sie mal los, einen tipp kann ich morgen immer noch geben.


edit:

-> tipp1. machen sie nur so weiter!

-> tipp2. zwischenergebnis und kurzinterpretation.

-> lösung. puh.

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Sonntag, 24. April 2011
worum es geht: polit

nai hämmer gsait!
so. da wären wir nun mal so weit: landtagswahlen in bawü. erinnert sich noch jemand?
innert baden-württemberg nennt das übrigens wohl niemand "bawü", da heißt das dann "bw". das hingegen bedeutet im rest der republik meistens "bundeswehr". was jetzt nix heißen soll.

ebenfalls bedeutet es sicher nix, dass das schnitzelkind mappus als trauriges beispiel für tragische frühverfettung in der deutschen politik so dick ist wie beide herausforderer zusammen. aber die deutliche visualisierung der tatsache, dass die cdu seit geraumer zeit - also seit 58 jahren - jeder opposition das essen wegfrisst, gefällt mir eigentlich hervorragend. sie wissen nicht, was ein schnitzelkind ist? das sind die kinder, deren eltern ihnen schnitzel um den hals binden, damit wenigstens die hunde mit ihnen spielen. es sei denn, die kinder mampfen die schnitzel selbst. womit wir wieder bei mappus wären.



der untergang des abendlandes der bawü-cdu beginnt schon deutlich vor s21, und zwar mit der inthronsiation des oldschool-verbinders öttinger, der später so überraschend gen brüssel verschwand. die zu seiner inthronisation nötige flüsterintrige gegen anette schavan (ob ihrer angeblichen sexuellen orientierung) war nur einer der sichtbarsten anzeichen des ausmaßes an verderbtheit dieser schlangengrube namens cdu.



und dann kam der autumn of hate 2010. und alles kam ins rutschen. ich hab jetzt lange überlegt, ob ich mal als fingerübung flott ein grobframing der stuttgarter revolte abliefere - aber das war gestern (vor allen dingen: mein gestern. ich mag nicht mehr.). meine gröbsten bedenken habe ich schon andernorts geäußert. *



die vorsichtige, aber deutliche anbindung an die aktionsformen des anti-atomwiderstands war ein strategisch weitsichtigeres vorgehen als man ursprünglich so geglaubt hatte - zum ersten mal hatte ich den eindruck, dort könnte etwas größeres passieren.



mir ringt zudem die ernsthaftigkeit der baumumarmungen tatsächlich respekt ab, ich könnte das in dem maße nicht.

die naivität, mit der man sich wild entschlossen ins getümmel schmiss um ein gebäude oder einen park zu bewahren - beides nicht gerade schmuckstücke ihrer zunft - und um sich die für neue soziale bewegungen adäquaten blessuren abzuholen vermisse ich sogar ein bisschen; mir ist sie derzeit irgendwo zwischen alma mater und positionspapieren abhanden gekommen.

von mir aus kann man teile des bahnhofs gerne schleifen, diese art der vielfach gelobten ''neuen sachlichkeit" führte auf direktem weg in die neue reichskanzlei, aber sicher nicht in die aufgeklärte moderne. im innenbereich gibt es etwas expressionismus, aber von außen... vielleicht wärmesanieren.

da gibt's möglicherweise sogar noch zuschüsse!



das hauptargument der bahnhofsschützer*innen war im direkten gespräch: der bahnhof sei schon über hundert jahre alt und deswegen dürfe man nicht. da kam ich dann nicht mehr ganz mit, dann darf man niemalsnicht wieder irgend etwas abreißen oder verändern.
andererseits: wenn ich mir das städteplanerische elend rund um den bahnhof anschaue, verstehe ich sogar die liebe zum hässlichen entlein.



winters im protestzelt wurde ich seinerzeit freundlich empfangen und im schwange einer nach meinem dafürhalten mäßig großzügig bemessenen spende sah ich mich neben den üblichen massenzeitungen und aufklebern plötzlich im besitz des tatsächlich final allerletzten s21-adventskalenders!
ich habe also schön am vierten märz angefangen, das erste türchen aufzumachen. und am 27. märz war bescherung.



keine ahnung, was da jetzt passiert in diesem bundesland, das sich die zwei volksgruppen leider wohl auch in zukunft werden teilen müssen. die bis heute anhaltende schockstarre mir bekannter schwäbischstämmiger cdu-funktionäre erfreut jedoch mein herz - zudem die bloße tatsache, dass einige menschen möglicherweise jetzt tatsächlich mal werden arbeiten gehen müssen.



die sonderbare melange aus wut und unzufriedenheit hat man wohl einfach nicht kommen sehen (wollen); mit der ihnen eigenen arroganz wollten die korrupten unionsnepotisten durchregieren und sind voll auf die schnauze gefallen. s21 musste kommen, was hätten sie sonst all ihren spezln erzählen müssen - schließlich war das fell des bären, die filetgrundstücke in der freiwerdenden neuen stuttgarter innenstadt und all die schönen milliardenbauaufträge schon meistbietend versteigert worden...



dieser sichtbare (und durchsichtige), schamlose versuch der mächtigen, das öffentliche eigentum unter der hand zu verschachern musste auch dem bravsten bürgerlichen cdu-wähler die wut- und schamesröte ins gesicht treiben; der herbeifantasierte "wutbürger" ist zum nicht ganz unwesentlichen teil ein ehemaliger cdu-anhänger. sonst wäre wohl auch nie ein so knorriges gewächs wie der kretschmann als wahlsieger aus der schlammschlacht hervorgegangen.



ich habe zwei sehr sehr lange vormittage jeweils die endlos-radio-interviews mit kretschmann und mappus durchlitten. und ich gestehe: dieser schwäbische räsonneur mit seiner unfassbaren langsamkeit und strunzreaktionären heimatverwurzelung hat mich beinahe mehr an den rand meiner geduld getrieben als es der aalglatte mappus inhaltlich konnte. mit dem werden auch gerade die bawü-grünen noch sehr viel freude bekommen. dieses wahlergebnis war zwar eine sensation, aber sicher keine revolution - etwas systemstabilisierenderes als die bawü-grüns kann man sich kaum vorstellen. nicht mal bei der grünen partei selbst. (naja. abgesehen von den hamburger grünen. oder den saarlaändischen. oder... *seufz*)
ich prophezeie also hiermit an dieser stelle verbindlich, dass es zum beispiel an orten echten systemumsturzes (also z.b. ägypten) eher eine gesetzlich verfasste studierendenschaft geben wird als im bundesland da unten links. von einer politisch eleganten lösung um s21 mal ganz abgesehen...



und: ja, fukushima kam wohl echt ungelegen. aber wohl nicht nur wegen der aktuellen atomanlagenhavarie haben viele wähler*innen die grünen gewählt. so einigen wird es wohl mit einem hammerschlag diesen fragwürdigen enbw-deal des landesfürsten wieder ins gedächtnis gerufen haben. nicht erst seit dem rumgeeiere um beschleunigten teilchenausstieg war die schwarzgelbe gefahr ganz offenbar ein denkbar schlechter partner der bevölkerung in sachen energiepolitik. das ruchlose fukushima-ablenkungsmanöver ist ihnen zum glück hart auf die füße gefallen.
auch in rheinland-pfalz hat es schließlich besonders die brüderle-fdp getroffen - und alles nur, weil er ausnahmweise mal die wahrheit ausgeplappert hat. gemein. aber gegen bussi-beck war wohl eh kein kraut gewachsen. aber was ficht das einen ausgebildeten weinköniginnenküsser an? in vino veritas.



am 26.03 gingen (zur großen überraschung der japanischen umweltbewegung) in deutschland 250 000 menschen friedlich auf die straße, um gegen die atommafia zu demonstrieren. obwohl man eigentlich eine menge gründe hätte finden können um das auch unfriedlich zu tun.
mit einigen verlusten bei den zentralkundgebungen, wo zwischen dem üblichen merchandise von unternehmungen** und parteien*** wohl mal wieder ob der wohlfeilen empörungsroutine von recyceltem staatskabarett oder des kulturprogramms mit russischen polkabands so einige gehirne stehengeblieben sein dürften, war es doch recht anrührend zu sehen, wie breit die bewegung mittlerweile angelegt ist. viele menschen sind mittlerweile alt geworden über ihrem kampf gegen die vermeintlichen windmühlen (jaja.), aber sie sind immer noch zornig. oder jetzt gerade wieder.



und heute nähert sich der tag der atomkatatstrophe von tschernobyl zum 25. mal. im rahmen des ostermarsches könnte man ja mal einen abstecher zum atomkraftwerk oder -lager des vertrauens machen. vielleicht sehen wir uns da ja. ganz ganz friedlich natürlich.
huch. jetzt aber los.


* wen das alles wahnsinnig interessiert, der/die möge sich zur einführenden eigenrecherche folgende literaraturtipps mit auf den weg geben lassen...
- Raschke, Joachim: Soziale Bewegungen. Ein historisch-systematischer Grundriß, Frankfurt/M. 1985.
(wo raschke irgendwo im vorderen drittel en passant nachweist, dass soziale bewegungen nicht zwangsläufig emanzipatorischen charakter haben müssen - auch der ns ist schließlich aus einer solchen hervorgegangen)
- Rucht, Dieter; Neidhardt, Friedhelm: Soziale Bewegungen und Kollektive Aktionen, in: Joas, Hans (Hg.): Lehrbuch der Soziologie, Frankfurt/M. 2003, S. 533ff
- Roth, Roland; Rucht, Dieter: Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945. Ein Handbuch, Frankfurt /M. 2008

** wo sind die zeiten geblieben, als man noch vegetarisches essen auf einer solchen veranstaltung bekam? (von vegan red ich ja schon gar nicht!). wo ist das kollektief rampenplan, wenn man es braucht?

*** ich zählte in köln: grüne, spd, piraten, ödp, mlpd und "die partei" (mit dem besten plakat)


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Montag, 14. März 2011
worum es geht: polit

ausstieg aus dem ausstieg vom ausstieg
kaum ist man mal ein paar tage nicht da, ist man auch schon wieder sprachlos.

ich habe dieses wochenende auf einem podium verbracht und änderungs-, modifikations-, geschäftsordnungs- und initiativanträge geordnet. zu unseren aufgaben gehörte auch definitiv eine stellungnahme zu den vorkommnissen in japan.
dass gerade japan mit seinen atomerfahrungen vom ende des zweiten weltkrieges der ort für den nächsten gau ist, lässt göttliches wirken wirklich als miesen zynismus dastehen.
dass atomkraftwerke ohne strom nicht funktionieren ist ebenfalls von geradezu ironischer redundanz.
und das alles noch obenauf zu der eigentlich ausreichenden tsunami-katastrophe. das ist, als ob nach einem erdbeben auch noch die cholera ausbricht.

eigentlich egal, ob das jetzt nur eine ganz kleine kernschmelze ist oder ob man in zwei monaten herausfindet, dass die regierung ihre bevölkerung systematisch belogen hat um eine massenpanik zu verhindern. die wolke wird ihren weg nehmen und alles hübsch verteilen. das überschüssige meerwasser, das zur kühlung benutzt wird - wo genau landet das noch mal? die gesetze des "toxic in - toxic out" greifen auch beim gau.

eine meiner freund*innen schrieb ins netz, sie sei jetzt dreißig jahre alt und habe zwei atomkatastrophen erlebt - unter einer risikoarmen technologie stelle sie sich wirklich etwas anderes vor. eine andere veröffentlicht das bild eines vielleicht zweijährigen kindes, das mit ausgebreiteten armen ratlos guckt, während es mit einem geiger-müller-zähler untersucht wird - und doch eigentlich gefälligst draußen im wald zu sein hätte um dreck zu fressen.
ich bin ungern öffentlich betroffen, aber ich bin es gerade. bei diesen bildern, bei den reaktionen, bei dem ganzen ausmaß des apokalyptischen potentials der katastrophe. und ich habe dem wunsch des plenums gern entsprochen eine schweigeminute für die opfer dieses albtraums einzulegen, wenigstens etwas mitgefühl zu zeigen, bevor es weiterging mit den dazugehörigen initiativanträgen.

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Montag, 21. Februar 2011
worum es geht: polit

tatort stadion
manchmal gibt es wiedergänger.
eines mäßig schönen tages saß ich auf einladung von düsseldorferInnen in einem tagungshaus in bochum und traf dort einen zukünftigen dgb-jugendsekretär, der alsbald seinen verdienstvollen posten in meiner damaligen heimatstadt antreten wollte. nur - er wusste noch gar nicht, was er da tun sollte.

da erzählte ich ihm von der ausstellung, die ich justamente in mönchengladbach gesehen hatte: tatort stadion. wie wäre es denn, wenn man so etwas in der neuen stadt umsetzen würde. wenn ihm da die kontakte fehlten, da würd ich gerne mit ein paar telefonnummern und telefonaten aushelfen, daran solle es nicht scheitern.

ich rödelte so ein bisschen hier und rödelte so ein bisschen da, schaufelte hier mal zweitausend euro frei, und dort mal tausend und steckte der vorsitzenden von xy, die doch auch mit dem fanprojekt uswusf.
nach einer gewissen anlaufzeit begab es sich also, dass ich mich still freute: ein sinnvolles und provokantes projekt in einer erstligastadt, durchaus gegen den ausdrücklichen willen des düpierten vereines, der mit sowas "politischem" nix zu tun haben wollte.

auch für den neuen jugendsekretär freute es mich, er war etwas mehr in der neuen stadt angekommen und konnte etwas mit seinem vorzeigeprojekt glänzen. nur: je näher der monat der ausstellung kam, desto weniger hörte ich von ihm. und dann war irgendwann die ausstellungseröffnung und er muss irgendwie vergessen haben, mir eine einladung zu schicken. anders kann ich mir das gar nicht erklären.

naja. ich hatte sie ja schon gesehen.

und jetzt ist sie wieder unterwegs. wenn sie also irgendwo die ankündigung sehen: tatort stadion II - fußball und diskriminierung, dann schauen sie sich das mal an. jetzt mit großem bohei und unterstützung des dfb.
war halt früher nicht alles besser.

und es bleibt die erkenntnis, dass es vielfältige methoden gibt, sich mit fremden federn zu schmücken.

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Samstag, 29. Januar 2011
worum es geht: polit

das gender-tag am gendertag

[gebastelt von trouble-x]

sie können geschlechterdichotomie jetzt abschalten.


und wenn nicht, dann kommt der tatatataaaah gender bender:



ich werd das bergwerk vermissen, irgendwann.

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Samstag, 25. Dezember 2010
worum es geht: polit

boldog karácsonyt!
es ist wirklich furchtbar, das alles. ich habe das jahrelang falsch eingeschätzt und als nationalromantik abgetan; doch das aufkommen der paramilitärischen "magyar gárda" als quasi bewaffnetem arm der faschistischen jobbik, der unverhohlene hass auf cigányok und schlussendlich alle, die sich einer "Nationalen Zusammenarbeit" [pdf] nicht unterwerfen... und schließlich die letzten wahlergebnisse haben mich ganz bös eines besseren belehrt.

in ungarn, das zum ersten januar nächsten jahres (also nächste woche) die eu-ratspräsidentschaft übernimmt, sieht es politisch gerade ganz übel aus: die mit gut 68% regierenden nationalpopulisten des fidész krempeln mit ihrer zweidrittelmehrheit das land gründlich um, und zwar in einen faschistischen operettenstaat mit volkskörpermythos und allem, was so dazu gehört.
wenn man weiß, dass diese partei mal als "junge liberale" angefangen hat, dann kann man über eine lediglich marktreligiöse westerwave-fdp geradezu dankbar sein.
zu den 68% kommt noch der 12%-mob an faschistInnen des jobbik. die übrigen 20% prozent teilen sich die seinerzeit zweifelhaft ruhmreiche mszp (magyar szocialista párt) und die neuen grünalternativen von der lmp...

"paprika und puszta sind wie zwei geschwusta"

jüngst - im kontinentalen winter zur weihnachtszeit ist gut gesetze verabschieden! - ist die pressefreiheit eingeschränkt worden. endlich ein adäquates instrumentarium, um der immer noch vorhandenen unungarischen umtriebe herr zu werden!
die jüngere der zwei deutschsprachigen budapester zeitungen ist schon auf kurs; der traditionsreiche pester lloyd hingegen hat nach einer - für mich sehr schmerzhaften - ausschließlich wirtschaftsliberalen phase wieder zu alter form zurückgefunden. allein - was nutzt es?
gegen die in jeder hinsicht brutale übermacht bedeutet politische oppositionsarbeit mehr als ausdauer und beharrlichkeit, mittlerweile kommt dort auch mut dazu. (und wir sind immer noch in ungarn, nicht in weißrussland)
mut, für minderheiten einzutreten, die qua hegemonialer definition niemals teil eines ungarischen "volkskörpers" werden können, weil sie sichtbar nicht dazu gehören und damit unungarisch sind.
spätestens seit der randale von 06 ist es völlig aus den ruder gelaufen
um die mszp war es auch schon vorher geschehen. ironischerweise trat sie damals mit dem claim “új magyarország” (neues ungarn) an. die roma in ungarn wurden aber schon vor 89 versucht als “neu-ungarn” (újmagyarok”) national zu assimilieren. wie gut das wiederum funktioniert hat, kann man sich ja vorstellen.
da scheint jobbik und magyar gárda nur die logische konsequenz zu sein in einer gesellschaft, die irgendwie halt und verstand verloren hat. (wenn man nur mal überlegt, was aus dem fidesz geworden ist)

(und jetzt sag mir keiner, das könne man so nicht sagen. wir warten mal gemeinsam auf die nächsten wahlergebnisse. und dann habe ich verdammt gerne unrecht.)
schrieb ich letztes jahr anderswo.
dass sich schwulenhasser und antisemiten einem "marsch auf budapest" gerne anschließen, muss ja wohl nicht extra betont werden, oder?

ungern unter ungarn

wenn ich heute ungarn treffe, bin ich misstrauisch wie auf einer studiparty in marburg: die wahrscheinlichkeit, dort aus versehen mit einem verbinder zu zechen ist erstaunlich hoch. und die wahrscheinlichkeit, dass mein ungarisches gegenüber diese menschenverachtende ideologie (also jenseits des dann doch überaschenderweise allseits beliebten kapitalismus) unterstützt, liegt sogar bei gut zwei dritteln.
ob ich weiterhin dort in den urlaub fahren werde? ich glaube: lieber erstmal nicht. in ein land, wo meine schwulen oder lesbischen oder dunkelhäutigen freundInnen von einer mehrheitsbevölkerung aufrichtig gehasst werden, muss ich mein geld nicht tragen.

ungarn, wie ich es kannte (oder kennen wollte), tritt sich grad selbst die beine weg. es bleibt: "ungarn".
örks.


na dann mal frohe weihnachten und weiter mit musik (ab minute 1:50 - auftritt des prototypisch sympathischen fidesz/jobbik-wählers):



hier mehr zu den interpreten des eher mediokren machwerks, aber es passt ja doch ganz gut in die zeit.

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Freitag, 19. November 2010
worum es geht: polit

"die reihen fest geschlossen"
die netztotalitaristen schwärmen aus:

"los, Adressen sammeln, Digi schnappen und Fassaden fotografieren - denen werden wir's schon zeigen".
Sie basteln sich womöglich bereits Abzeichen und Armbinden...
*

gleich geht's los!



oder ist das nicht futuristisch genug?
ich weiß nicht, ob ein yps-ausweis reicht...

wenigstens kommen die kellerkinder so mal an die frische luft.

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Dienstag, 9. November 2010
worum es geht: polit

"Hier ist Krieg"
gestern abend erhielt ich eine mail mit obigem titel.
"Hier": das ist da, wo ausgangssperren verhängt werden, um mit obrigkeitsstaatlichen maßnahmen wirtschaftlichen interessen um jeden preis geltung zu verschaffen,

der absender wohnt im gaza-streifen in lüchow-dannenberg und bittet um weiterverbreitung von bildern, die es bei dutube z.t. erst "ab 18" gibt.
diesem wunsch komme ich natürlich gerne nach.



was mich die ganze zeit bei der diskussion um s21 und seine minderhübschen begleiterscheinungen schon sehr gewundert hat, ist das große erstaunen der bürgerlichen welt, dass es für opposition, die über ein "ochnö" hinaus geht, ordentlich eins auf die fresse gibt - eine erfahrung, die eigentlich alle aktiven der neuen sozialen bewegungen in den vergangenen vier jahrzehnten kostenfrei erlangen konnten.



und wenn sich jetzt die halbe republik darüber empört, dass in stuttgart auch rentner und kinder verprügelt werden, wenn sie zur falschen zeit am falschen ort sind, schwingt da immer mit, dass mittzwanzigjährige andernorts die blutige lippe sehr wohl verdient haben könnten.
das gefällt mir nicht so sehr. aber vielleicht bin ich auch nur ungeduldig. mal schauen, was nach der demobilisierung davon übrig bleibt.

derzeit gibt es vielleicht tatsächlich ein kulturelles umdenken im bürgerlichen spektrum, vielleicht aber ist es auch nur ein weiterer, diesmal mit den mitteln des protestes angelegter entpolitisierungsversuch einer kaste, die merkt, dass es jetzt auch ihr an den kragen geht. nachdem ihr das bei anderen bisher auch schön scheißegal war. die sollten mal immer hübsch "nach drüben" gehen. dahin, wo mich die ausstattung der einsatztruppen bei einem besuch in einem der mit der üblichen larmoyanz betriebenen privaten "stasi-museen" zu tränen rührte. ich bin mir sicher: so etwas wie der 9. november wär der west(berliner) polizei nicht passiert.

zurück ins wendland: ich kann das gefühl eines kriegsähnlichen zustands recht gut nachempfinden, wenn ich mir mit eigenen augen ansehen darf, dass mein staat mit gepanzerten fahrzeugen gegen seine bevölkerung vorgeht, wenn über stunden und stunden helicopter über einem kreisen, wenn schwarze robocops in vollausstattung mit dem dicken plastikhandschuh dem mann vor mir die brille im gesicht zerspanen, wenn mannschaftswagenbesatzungen aus langeweile mit ihrem gefährt demonstrantInnen durch die straßen jagen und anfahren uswusf.
dann darf sich mein staat auch nicht wundern, wenn die derartig verprügelten auch monate später noch reflexartig die hand in der tasche zur faust ballen, wenn sie nur einen streifenwagen sehen.
das ist dann ein teuer erkauftes gewaltmonopol.
aber mein staat will das so.


ich hoffe jetzt einfach mal das beste.
und im konkreten, meines erachtens immer noch anders als bei s21 gelagerten fall: dass die freundInnen mit heiler haut zurück kommen.

- monitor: Atomlüge: Die wahren Kosten der Endlager, 23.07.09
- panorama: die Lüge vom sicheren Endlager, 27.08.2009

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Donnerstag, 24. Juni 2010
worum es geht: polit

schlaaaaaand 3
gestern von schlandinistas beschimpft worden.
wegen eines falschen autokennzeichens.

das muss dieser "unverkrampfte patriotismus" sein, von dem man immer liest.
hatte ich schon erwähnt, dass ich es verkrampft irgendwie schöner fand?

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